Deutschland

Explosion am BASF-Hauptwerk in Ludwigshafen

Am Hauptwerk des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen hat sich eine Explosion ereignet. Dabei ist Berichten zufolge ein Mensch getötet worden. Das Unternehmen hat mittlerweile zentrale Produktionsanlagen heruntergefahren.
17.10.2016 12:51
Lesezeit: 1 min

Bei einer Explosion auf einem Werksgelände des Chemieriesen BASF im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen sind am Montag mindestens ein Mensch getötet und sechs weitere schwer verletzt worden, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Sechs Menschen wurden am späten Nachmittag noch vermisst, teilten das Unternehmen und Behördenvertreter mit. Die Löscharbeiten sollten noch bis in den Abend andauern.

Von der schwarzen Rauchsäule über dem Unglücksort gehe keine Gefahr für die Bevölkerung aus, sagte der Werksleiter des Standorts Ludwigshafen, Uwe Liebelt. Am späten Vormittag brach zunächst ein Brand an einer Versorgungsleitung im sogenannten Landeshafen Nord von BASF aus, zu dem die Werksfeuerwehr gerufen wurde. „Als sie eintraf, kam es zu der Explosion“, sagte Liebelt. Die genauen Umstände seien noch unklar.

Das Unglück ereignete sich nach BASF-Angaben gegen 11.30 Uhr bei Arbeiten an einer Trasse für Rohrleitungen im Landeshafen Nord. Dort werden brennbare Flüssigkeiten und unter hohem Druck verflüssigte Gase umgeschlagen. Nach der Explosion kam es zu Folgebränden, über dem Areal stand eine hohe schwarze Rauchsäule. Nach Angaben der Polizei waren rund 160 Feuerwehrleute und weitere Einsatzkräfte vor Ort, um ein Übergreifen auf andere Werksbereiche zu verhindern.

Der Werksleiter ging davon aus, dass die Löscharbeiten in den Abendstunden abgeschlossen würden. Zuvor sollten ausgetretene Chemikalien abbrennen. Erst danach könne nach den vermissten Menschen gesucht werden. Dabei könnte es sich auch um Feuerwehrleute handeln.

Die Behörden in Ludwigshafen und Mannheim hatten die Bevölkerung nach der Explosion aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Nach einer Warnung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bestand die Gefahr von Geruchsbelästigungen und Sichtbehinderungen durch Brandgase. Die Polizei rief Autofahrer zudem auf, die Stadtteile rund um den Einsatzort „großräumig“ zu umfahren.

Bereits am Montagvormittag hatte es am BASF-Standort im hessischen Lampertheim eine Verpuffung an einem Filter gegeben. Dabei wurden vier Menschen verletzt, sie mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die Anlage, in der Additive für Kunststoffe hergestellt werden, wurde abgestellt.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...