In Malta sind am Montag beim Absturz eines vom französischen Verteidigungsministerium gecharterten Aufklärungsflugzeuges alle fünf Insassen ums Leben gekommen. Die Maschine vom Typ Fairchild Metroliner Mark III wurde von dem luxemburgischen Unternehmen CAE Aviation betrieben. Die Ursache des Absturzes blieb zunächst ebenso unklar wie der Zweck des Einsatzes.
Die Maschine sei kurz nach dem Start auf dem Boden zerschellt, teilte Maltas Regierung mit. Eine Explosion an Bord des Flugzeuges vor dem Absturz sei ausgeschlossen. Die Regierung berief sich dabei unter anderem auf Augenzeugen und Videoaufnahmen. Demnach machte die Maschine eine Bruchlandung und ging in einem Feuerball auf. Die sterblichen Reste der getöteten Insassen seien geborgen worden. Die französische Regierung bestätigte zunächst lediglich, dass drei Insassen Franzosen und Angestellte des Verteidigungsministeriums sind. Die beiden anderen Todesopfer seien Angestellte von CAE Aviation.
Das Flugzeug sei im Auftrag des französischen Verteidigungsministeriums auf einer "Aufklärungsmission" im Mittelmeer gewesen, teilte Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian mit. Er kündigte eine Untersuchung des Absturzes gemeinsam mit den maltesischen Behörden an.
Nach Angaben der maltesischen Regierung war das Flugzeug im Rahmen einer seit fünf Monaten laufenden Aufklärungsmission Frankreichs im Einsatz. Es habe die Routen von Schmugglern aufspüren sollen, die illegal Menschen oder Drogen nach Europa bringen. Das Flugzeug hätte nach einem mehrstündigen Rundflug ohne Zwischenstopp wieder auf Malta landen sollen.
Die französische Regierung machte dagegen keine Angaben zum Ziel der Aufklärungsmission. Ein ehemaliger hochrangiger Geheimdienstmitarbeiter sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Verteidigungsministerium nehme seit mehreren Jahren die Dienste von CAE Avation für Einsätze in Anspruch. Deren Flugzeuge könnten hochauflösende Bilder anfertigen und Kommunikationssignale abfangen.
Malta liegt nur wenige hundert Kilometer vor der libyschen Küste. Im Jahr 2011 hatte Frankreich mit seiner militärischen Unterstützung für Söldner-Truppen wesentlich zum Sturz des langjährigen Präsidenten Muammar al-Gaddafi beigetragen.
Seither betreibt Frankreich einen heimlichen Krieg in Libyen.