Politik

Maschinenbau: Deutsche Unternehmer fürchten nicht um US-Geschäft

Der deutsche Maschinenbau erwartet nach der Wahl des neuen US-Präsidenten Donald Trump keinen Einbruch beim Export in die Vereinigten Staaten.
11.11.2016 17:28
Lesezeit: 1 min

Noch ist nicht klar, welche Wirtschaftspolitik der künftige US-Präsident Donald Trump machen wird. Der deutsche Maschinenbau macht sich keine allzu großen Sorgen. Dafür gibt es Gründe.

«Ich bin sicher, dass wir in den USA weiterhin gute Geschäfte machen werden», sagte der scheidende Verbandspräsident Reinhold Festge am Freitag in Berlin.

Die Bundesregierung müsse nicht nur mit Blick auf die USA Nationalismus und Protektionismus energisch bekämpfen. Neue Zölle, für die sich Trump in Wahlkampf ausgesprochen hatte, würden die Exporteure aller Staaten gleichermaßen treffen, sagte Festge.

Die deutsche Industrie habe aber schon heute eine starke Position in den USA, so die dpa. Mehr als 1000 Unternehmen des deutschen Maschinenbaus seien direkt in den USA tätig. «Das puffert das Problem ein bisschen ab.» Es könne aber sein, «dass wir gezwungen werden, die Produktion in Amerika auszubauen».

Im vergangenen Jahr wurden aus Deutschland Maschinen und Anlagen im Wert von rund 17 Milliarden Euro in die USA geliefert, das waren 11 Prozent des Gesamtvolumens. Dieser Wert überstieg erstmals seit 2008 wieder das Exportvolumen nach China.

VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers erläuterte, gemessen an den Auslandsinvestitionen seien die USA der Hauptstützpunkt. Jeder vierte Euro, den der deutsche Maschinenbau im Ausland investiere, fließe in die Vereinigten Staaten. Für 2017 blieb Wiechers bei seiner Prognose von real einem Prozent mehr Wachstum in der Branche.

Der VDMA vertritt mehr als 3100 Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland. Die Branche kam im vergangenen Jahr auf 218 Milliarden Euro Umsatz. Sie beschäftigt in Deutschland rund eine Million Menschen.

Am Nachmittag sollte auf einer Mitgliederversammlung Festges bisheriger Stellvertreter Carl Martin Welcker als sein Nachfolger gewählt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...