Finanzen

Wirtschaft: Moderates Wachstum im Sommer

Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal moderat gewachsen. Die Aussichten für die Weltwirtschaft sind ungewiss.
15.11.2016 09:46
Lesezeit: 1 min

Wirtschaft – das Bruttoinlandsprodukt der deutschen Wirtschaft stieg zwischen Juli und September um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag laut Reuters mitteilte. Damit halbierte sich allerdings das Wachstum zum Frühjahr und fiel so schwach aus wie seit einem Jahr nicht mehr. Ökonomen hatten für den Sommer mit plus 0,3 Prozent gerechnet. Für Schwung sorgten vor allem die Kauflaune der Verbraucher und die Ausgaben der öffentlichen Hand für Flüchtlinge. Der Außenhandel hingegen bremste das Wachstum, weil die Weltwirtschaft derzeit in eine Rezession abzugleiten droht. Für das Jahresende äußerten sich einige Ökonomen zuversichtlich: „Die Zeichen für das Schlussquartal 2016 stehen gut“, sagte beispielsweise DekaBank-Experte Andreas Scheuerle.

Impulse kamen zuletzt vom Bau und etwas abgeschwächt auch von den Investitionen in Maschinen und Anlagen. „Die Exporte waren zum Vorquartal leicht rückläufig, während die Importe geringfügig anstiegen“, erklärten die Statistiker. Fachleute gehen davon aus, dass die Konjunktur im laufenden Quartal wieder anzieht. Dies signalisierten jüngste Daten, sagte Chefökonom Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank. Das geringe Wachstum im dritten Quartal sei mit Blick auf das Gesamtjahr „wohl ein Ausrutscher“.

Stefan Schilbe von der Privatbank HSBC Trinkaus warnte jedoch vor Euphorie: „Es gibt immer noch eine Reihe von Unsicherheiten - vom Brexit bis zu den politischen Umwälzungen in den USA.“ Das könne die Investitionen der deutschen Firmen weiter bremsen.

Für das Gesamtjahr 2016 rechnet die Bundesregierung mit 1,8 Prozent Wachstum, das sich im nächsten Jahr auf 1,4 Prozent abschwächen dürfte. Ökonomen erwarten weitere Unsicherheit in der Wirtschaft, wenn Großbritannien 2017 Verhandlungen über seinen geplanten Austritt aus der EU beginnt. Die künftigen Beziehungen zwischen den beiden Wirtschaftsregionen dürften sich auf das Geschäft der deutschen Exporteure auswirken.

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