Finanzen

Zentralbank will schwedische Krone als digitale Währung

Lesezeit: 1 min
17.11.2016 00:50
Die schwedische Zentralbank arbeitet an einer digitalen Form der Landeswährung Krone. Die „E-Krona“ soll nach Aussage der Zentralbank Münzen und Scheine nicht verdrängen.
Zentralbank will schwedische Krone als digitale Währung

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die schwedische Riksbank arbeitet am Konzept einer digitalen Landeswährung. Diese „E-Krona“ genannte Währung könnte bereits in zwei Jahren eingeführt werden, berichtet die Financial Times. Dafür müssten jedoch noch wichtige technische und geldpolitische Fragen geklärt werden. Die schwedische Riksbank wäre die erste große Zentralbank der Welt, welche ihre Währung auch in digitaler Form herausgibt.

Die Riksbank ist die älteste noch existierende Zentralbank der Welt und sie war die erste Bank, die bereits in den 1660er Jahren Papier-Bargeld herausgab. „Dieser Schritt ist genauso revolutionär wie jener mit den Papierscheinen vor über 300 Jahren. Was bedeutet das für die Geldpolitik und die Finanzstabilität? Wie konstruieren wir die neue Währung: eine aufladbare Karte, eine App oder auf eine andere Weise?“, sagte Riksbank-Chefin Cecilia Skingsley gegenüber der FT.

Skingsley sagte, dass die E-Krona nicht dem Zweck diene, Münzen und Scheine zu ersetzen. Deren Gebrauch ist in Schweden seit dem Jahr 2009 um etwa 40 Prozent zurückgegangen. Nach Angaben der schwedischen Zentralbank gingen die Bar-Abhebungen in den vergangenen fünf Jahren um ein Drittel zurück. 97 Prozent der Bevölkerung nutzen demnach Bankkarten für ihre Geschäfte. Kartenzahlungen legten im selben Zeitraum um rund 50 Prozent zu.

Die Entscheidung zur Planung einer Digitalwährung stellt einen weiteren Schritt innerhalb eines weltweit zu beobachtenden Trends dar, den Gebrauch von Bargeld einzuschränken. Dazu zählt beispielsweise die Abschaffung des 500-Euro-Scheins in der Eurozone. Einige Beobachter weisen darauf hin, dass eine Abschaffung oder Einschränkung von Bargeld dazu dienen könnte, dass Sondergebühren oder Steuern auf Guthaben im Fall eines Schuldenschnittes oder einer Währungsreform leichter durchgesetzt werden könnten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handel warnt vor „Geisterstädten“ - tausende Geschäftsschließungen
23.04.2024

Seit Jahren sinkt die Zahl der Geschäfte in Deutschlands Innenstädten - auch weitere Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof müssen bald...

DWN
Technologie
Technologie Ocean Cleanup fischt 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Ozeanen und Flüssen
23.04.2024

Ein Projekt fischt Tausende Tonnen Plastik aus dem Meer und aus Flüssen. Eine winzige Menge, weltweit betrachtet. Doch es gibt global...

DWN
Technologie
Technologie Astronaut Alexander Gerst rechnet mit permanenter Station auf dem Mond
23.04.2024

Eine feste Basis auf dem Mond - das klingt für viele noch nach Science Fiction, soll aber schon bald Realität werden. Für Astronaut...