Politik

Angela Merkel räumt Probleme bei Rückführung von Migranten ein

Lesezeit: 1 min
26.11.2016 16:04
Angela Merkel hat Probleme bei Rückführung von Migranten eingeräumt. Viele Bundesländer schieben nicht ab. Besondere Schwierigkeiten gibt es mit Afghanistan.

Angela Merkel rechnet laut Reuters damit, dass in diesem Jahr rund 100.000 Migranten und Flüchtlinge ohne Bleiberecht Deutschland verlassen werden. Ein Drittel davon werde zwangsweise in ihre Heimatländer zurückgebracht, sagte Merkel am Freitagabend auf einer CDU-Regionalkonferenz in Neumünster. Rund 60.000 würden mit freiwilligen Rückführprogrammen in ihre Heimat zurückkehren.

Merkel mahnte die Bundesländer, abgelehnte Asylbewerber notfalls auch abzuschieben. Dies erhöhe die Bereitschaft zu einer freiwilligen Rückkehr, bei der die Betroffenen ein Flugticket und eine Starthilfe in ihre Heimat bekämen. "Wenn aber Landesregierungen sich weigern, auch zwangsweise zurückzuführen, dann sagt natürlich jeder, 'das mache ich freiwillig nicht, weil die ja doch nichts machen'", warnte Merkel. Hintergrund ist der Beschluss des neuen rot-rot-grünen Senats in Berlin, Abschiebungen stark zu reduzieren.

Merkel räumte Probleme der Rückführungen etwa nach Afghanistan ein. Afghanistan habe ein besonderes Problem, weil neben den aus Deutschland zurückkehrenden, abgelehnten Asylbewerbern derzeit 1000 bis 2000 Afghanen täglich aus Pakistan in das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land zurückkehrten. Dies ändere aber nichts an der Notwendigkeit der Rückführung. "Es kann nicht sein, dass alle jungen Menschen aus Afghanistan nach Deutschland kommen", sagte die Kanzlerin.

Bis Ende Oktober sind nach Zahlen des Bundesinnenministeriums 21.789 Personen außer Landes gebracht worden. Darüber hinaus gab es bis Ende September knapp 45.000 freiwillige geförderte Ausreisen. Ausreisepflichtig waren Ende Oktober mehr als 206.200 Personen, von denen aber 153.700 zumindest vorübergehend eine Duldung besaßen. 52.480 galten als unmittelbar ausreisepflichtig.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....