Gemischtes

Daimler AG plant europaweites Netz von Stromtankstellen

Die vier deutschen Autobauer Daimler AG, BMW, Ford und VW kündigten am Dienstag die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für Stromtankstellen entlang der europäischen Hauptverkehrsachsen an.
29.11.2016 13:38
Lesezeit: 1 min

Die Daimler AG, BMW, Ford und Volkswagen wollen laut Reuters mit einem europaweiten Netz an Schnell-Ladestationen Elektroautos zum Durchbruch verhelfen.

In einem ersten Schritt seien im kommenden Jahr rund 400 Ladepunkte geplant. Bis 2020 sollen Fahrer von E-Mobilen Zugang zu Tausenden solcher Hochleistungsladestationen haben. Zur Höhe der geplanten Investitionen machten die Unternehmen keine Angaben. Experten schätzen die Kosten auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag.

"Die Verfügbarkeit von Schnellladesäulen ermöglicht erstmals Langstrecken-E-Mobilität und wird dazu beitragen, dass sich immer mehr Kunden für ein Elektrofahrzeug entscheiden", erklärte Daimler-Boss Dieter Zetsche. "Wir wollen ein Netz schaffen, mit dem unseren Kunden für das Nachladen auf längeren Fahrten eine Kaffeepause reicht", fügte Audi-Chef Rupert Stadler hinzu. BMW, Daimler, Ford und Volkswagen mit seinen beiden Marken Audi und Porsche unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Ventures, an dem sich weitere Automobilhersteller beteiligen sollen. Das Vorhaben stehe noch unter dem Vorbehalt, dass die Kartellbehörden zustimmen.

Die geplante Infrastruktur soll eine Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt haben und damit ein schnelleres Wiederauftanken der Akkus ermöglichen als derzeit. Das Laden mit als Standard geltenden CCS-Steckern solle in Zukunft ähnlich bequem sein wie herkömmliches Tanken, versprachen die Hersteller. Die Bundesregierung hatte eine Förderung von 300 Millionen Euro angekündigt.

Die Ladeinfrastruktur ist eine wesentliche Voraussetzung für den geplanten Ausbau der Elektromobilität. VW und Daimler hatten unlängst dazu Pläne bekanntgegeben. Auch andere Autobauer wie BMW, Ford, General Motors und Toyota wollen die Entwicklung von E-Mobilen in den nächsten Jahren kräftig anschieben. Bisher fahren trotz Kaufprämie erst wenige Elektroautos auf deutschen Straßen, in Europa sind die Zulassungszahlen in den Niederlanden und Norwegen sehr viel höher.

Die Zusammenarbeit der Autokonzerne ist eine Reaktion auf den Elektroauto-Pionier Tesla, der bereits ein Netz von Schnellladestationen in Europa betreibt. "Die anderen Automobilhersteller holen nun eine Entwicklung nach", sagte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach. Mit ihren Plänen für eine Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt gingen BMW, Daimler & Co zugleich einen Schritt weiter. "Bisher hat man gedacht, das plätschert so vor sich hin. Nun aber greifen die Hersteller gemeinsam an." In den vergangenen Wochen war schon mehrfach über ein solches Vorhaben spekuliert worden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...