Politik

Moskau meldet Hacker-Angriff auf die russische Zentralbank

Unbekannte Hacker sollen bei Russlands Zentralbank einen Millionen-Betrag gestohlen haben.
02.12.2016 18:29
Lesezeit: 1 min

Unbekannte Hacker sollen laut Reuters bei Russlands Zentralbank einen Millionen-Betrag gestohlen haben. Es seien insgesamt zwei Milliarden Rubel (umgerechnet 29,2 Millionen Euro) mittels gefälschter Zugangscodes von Konten abgeräumt worden, teilte ein Mitarbeiter der Zentralbank am Freitag mit. Insgesamt hätten die Diebe versucht, an fünf Milliarden Rubel zu kommen. Der Fall ruft Erinnerungen an den Beutezug von Cyberangreifern in Bangladesch wach, die bei der Notenbank 81 Millionen Dollar stahlen. Die Hacker nutzten dafür das internationale Zahlungsverkehrssystem Swift.

Ausländische Spione haben nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes FSB zudem koordinierte Cyberangriffe auf das Bankensystem Russlands und eine Welle von Falschmeldungen in sozialen Netzwerken geplant. Dies sei vereitelt worden. Der Angriff sollte demnach am Montag starten und auf eine Reihe größerer Geldhäuser abzielen. Die Falschmeldungen sollten von einer Krise im Bankensystem, Insolvenzen und dem Entzug von Lizenzen handeln. "Der FSB hat die notwendigen Maßnahmen eingeleitet, um Bedrohungen für die russische Wirtschafts- und Informationssicherheit zu neutralisieren", hieß es in der Mitteilung. Russlands Zentralbankchefin Elvira Nabiullina sagte, das Bankensystem sei stabil.

In Russland gilt eine erhöhte Warnstufe für Cyberangriffe, insbesondere seit den Vorwürfen aus den USA, wonach die Regierung in Moskau an dem Hackerangriff auf die Demokratische Partei während des Wahlkampfs beteiligt gewesen sein soll. US-Vizepräsident Joe Biden hatte damals erklärt, die USA würden darauf eine "verhältnismäßige" Antwort finden. Seither hat es eine Reihe von Cyberangriffen auf russische Einrichtungen gegeben. Es ist aber unklar, ob sie in Zusammenhang mit dem Streit zwischen den Regierungen in Moskau und Washington stehen.

Wie schon bei den Angriffen auf die US-Websites ist es auch bei den aktuellen Angriffen auf die russischen Seiten nicht zu überprüfen, ob die Angriffe vom Ausland gestartet wurden. Auch über die Täter gibt es in keinem Fall unabhängig überprüfbare Erkenntnisse. Im Grunde ist es nicht festzustellen, ob der Angriff überhaupt stattgefunden hat.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trump gegen Windkraft: Präsident eskaliert den Kampf gegen Turbinen
03.09.2025

Trumps Strategie ist eindeutig: fossile Brennstoffe stärken, Windkraft schwächen. Der US-Präsident stoppt Milliardenprojekte, attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersvorsorge: Selbstständige zweifeln an finanzieller Absicherung fürs Alter
03.09.2025

Gut abgesichert im Alter? Mehr als die Hälfte der Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmer in Deutschland haben Zweifel, ob ihre...

DWN
Politik
Politik Friedland: Abgelehnte Asylbewerber stößt 16-Jährige vor einen Zug – Gericht wirft Ausländerbehörde Fehler vor
03.09.2025

Ein 31-jähriger Iraker soll ein 16-jähriges Mädchen in Niedersachsen getötet haben. Die Behörden wollten den abgelehnten Asylbewerber...

DWN
Politik
Politik AfD-Todesfälle vor der NRW-Wahl: Polizei schließt Straftaten aus
03.09.2025

Mittlerweile sechs AfD-Kandidaten sterben kurz vor der NRW-Wahl am 14. September. Die Polizei hat die Fälle untersucht – und schließt...

DWN
Politik
Politik Koalitionsausschuss: Der Plan der Bundesregierung fürs zweite Halbjahr - mit fünf Großbaustellen der Koalition
03.09.2025

„Bullshit“-Vorwürfe hier, eiserne Sparvorgaben da: Das Klima in der schwarz-roten Koalition ist angespannt. Jetzt will man im...

DWN
Politik
Politik Militärparade in Peking: China empfängt Staatschefs von Nordkorea und Russland zu Militärparade
03.09.2025

Xi Jinping hat in Peking vor Wladimir Putin und Kim Jong Un neue Waffensysteme inspiziert. Der Auftritt gilt als Zeichen der Solidarität...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zwischen Kontrolle und Risiko: Wie sich Unternehmen frühzeitig auf das Weihnachtsgeschäft vorbereiten
03.09.2025

Weihnachten kommt schneller, als viele Unternehmer denken – und gerade für kleine Firmen kann das Fest zum entscheidenden Umsatzbringer...