Das US-Transportschiff «Resolve» mit Panzern und militärischer Ausrüstung an Bord ist am Mittwoch in Bremerhaven eingetroffen. Dies bestätigte Hafenkapitän Andreas Mai. Das Schiff war ursprünglich erst am Freitag in Bremerhaven erwartet worden. Für diesen Tag ist die Entladung geplant. An Bord des Frachters sind Ausrüstung und Fahrzeuge amerikanischer Soldaten, die im Rahmen der Nato-Operation «Atlantic Resolve» die US-Streitkräfte in den östlichen Nato-Ländern verstärken sollen. Insgesamt werden mehr als 4000 US-Soldaten verlegt. In Deutschland übernimmt die Bundeswehr die logistische Unterstützung der Operation.
Das Material wird auf insgesamt drei Schiffen nach Bremerhaven und dann per Zug und Militärkonvoi über Polen in weitere Länder Mittel- und Osteuropas gebracht. Die US-Frachter «Freedom» und «Endurance» werden bis Sonntag erwartet.
Die Bundeswehr teilt dazu mit:
In der ersten Januarwoche werden im Rahmen der NATO Operation "Atlantic Resolve" drei Transportschiffe der US-Streitkräfte in Bremerhaven erwartet. Schon Anfang November hatten Soldaten der 3. Brigade der 4. US-Infanteriedivision in den USA damit begonnen, die Schiffe mit Fahrzeugen und Containern zu beladen. Insgesamt werden mehr als 2.500 sogenannte Ladungsstücke (LKW, Gefechtsfahrzeuge, Anhänger, Container) zunächst nach Deutschland verschifft und anschließend über Polen in weitere Länder Mittel- und Osteuropas transportiert. Das Material soll im Zeitraum vom 6. bis 8. Januar per Seetransport in Bremerhaven eintreffen und wird anschließend im Bahntransport und mit Militärkonvois bis voraussichtlich zum 20. Januar nach Polen befördert.
Für den gesamten sogenannten "Host Nation Support", also die logistische Unterstützung im Gastgeberland, ist in Deutschland die Streitkräftebasis verantwortlich. Sie stellt mit ihren Fähigkeiten Lagerkapazität und Betriebsstoffe, Unterkunft und Verpflegung, Instandsetzung, Transport und Umschlag, Feldjägerunterstützung (Begleitung, Absicherung und Betrieb eines Verkehrsleitnetzes) sowie die Transportsicherung bereit.
Die der Streitkräftebasis unterstehende Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt bei Bremen bereitet sich als zentraler Anlaufpunkt in Deutschland auf die Unterstützung der Operation vor. Dort werden vorübergehend zirka 400 amerikanische Soldatinnen und Soldaten untergebracht. Darüber hinaus stellt die Logistikschule Abstell- und Umschlagflächen sowie Infrastruktur für etwa 600 Fahrzeuge sowie Flächen für den Aufbau eines mobilen Gefechtsstandes zur Koordinierung und Überwachung der Konvois zur Verfügung. Hinzu kommt die Versorgung der US-Soldatinnen und Soldaten mit Verpflegung.
Die NATO-Operation "Atlantic Resolve" zielt darauf ab, dauerhaft Frieden und Stabilität an der Ostflanke der NATO zu sichern. Unter Führung der US-Landstreitkräfte in Europa werden seit April 2014 kontinuierlich multinationale Maßnahmen zur Ausbildung und Sicherheitskooperation mit Verbündeten und Partnerstaaten in Osteuropa wie unter anderem Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Bulgarien und Ungarn durchgeführt.
Eine gesonderte Pressemitteilung inklusive Einladung zum Medientermin am 06.01.2017 anlässlich des Eintreffens des Materials der US-Streitkräfte in Bremerhaven folgt in der 1. Kalenderwoche 2017.
Die Linkspartei protestiert gegen das Manöver. Tobias Pflüger, stellvertretender Parteivorsitzender:
Die Linke lehnt die US-Aufmarschmanöver und die logistische Unterstützung durch die Bundeswehr ab. Die Linke beteiligt sich an Aktionen der Friedensbewegung gegen diese Aufrüstung und das „Säbelrasseln“ der Nato-Truppen.
Es geht um 2.500 Ladungsstücke, darunter Gefechtsfahrzeuge und Panzer für insgesamt 4.000 US-Soldaten, die vom 6. bis 8. Januar in Bremerhaven entladen werden. Ungefähr bis zum 20. Januar soll das US-Kriegsgerät und die dazugehörigen Soldaten ihre Ziele in Osteuropa, vor allem Polen, erreichen. Die Route führt durch eine Reihe von Bundesländern: Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, möglicherweise sogar durch Hamburg und Berlin. Die Bundeswehr übernimmt die gesamte Logistik dieser Militäroperation. Die Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt bei Bremen ist zentraler Anlaufpunkt des Großmanövers.
Die Linke sieht in diesem Militäraufmarsch, der wohl einer der größten seit dem zweiten Weltkrieg ist, eindeutig eine Eskalation gegenüber Russland. Dies führt nur zu einer weiteren Aufrüstungsspirale zwischen der Nato und Russland. Diese muss von beiden Seiten gestoppt werden. Die Bundesrepublik darf sich nicht an diesem Aufrüstungskurs beteiligen.
Der Begriff „Säbelrasseln“ trifft die Situation richtig. Die Linke fordert die Bundesregierung auf, die Übernahme der Logistik durch die Bundeswehr für diesen Aufmarsch sofort zu stoppen und den Transport durch Deutschland zu untersagen.