Finanzen

ZDF will DWN-Artikel ohne Bezahlung haben: Bitte unterstützen Sie uns!

Lesezeit: 3 min
15.02.2017 17:26
Eine ZDF-Redakteurin fordert recht unsanft vom DWN-Kundendienst, man möge ihr zwei Merkel-Artikel gratis zur Verfügung stellen – zu „Recherchezwecken“, wie sie sagt. Zahlt die Dame ihren Cappuccino auch nicht mit der Begründung, dass sie den Kaffee für das ZDF kosten möchte? Wir bitten unsere Leser um Unterstützung.

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Ein merkwürdiger Vorgang an einem ganz normalen Arbeitstag: Eine Redakteurin des ZDF ruft beim Kundendienst der Deutschen Wirtschafts Nachrichten an und verlangt die Herausgabe zweier Artikel über Angela Merkel, die auf den DWN erscheinen sind (diesen und diesen). Der Kundendienst erklärt der Dame sehr freundlich, dass man sich, um die Artikel der DWN lesen zu können, registrieren müsse und Artikel nur für Abonnenten zur Verfügung stehen. Die Redakteurin erklärt, bereits etwas unwirsch, dass sie das nicht verstehe, sie sei schließlich vom ZDF und brauche die Artikel für eine „Recherche“. Näheres sagt sie nicht, weshalb der Kundendienst höflich antwortet, dass man mit der Redaktion Rücksprache halten müsse.

Doch so weit kommt der Kundendienst nicht, da ist die ZDF-Redakteurin schon wieder am Telefon und beschwert sich, warum das so lange dauere. Als der Kundendienst noch einmal zu verstehen versucht, worum es der unbekannten Dame gehe, blafft die Redakteurin den Kundendienst an und fragt, was denn an der glasklaren Anfrage so schwer zu verstehen sei.

Die Redaktion entscheidet schließlich, dass wir nichts zu verschenken haben und teilt dies der Redakteurin mit. Diese ruft ein drittes Mal an, diesmal in der Redaktion, und herrscht den ahnungslosen Redakteur an, warum das denn nicht klappt, wenn das ZDF einen Artikel haben will!

Wir sagen der Redakteurin auf diesem Wege: Sie können auch nicht in ein Kaffeehaus gehen und einen Cappuccino bestellen, mit der Begründung, Sie seien vom ZDF und wollten den Kaffee einfach mal kosten. Kein Kellner der Welt wird Ihnen deshalb einen Kaffee schenken. Wir wissen nicht, was Sie mit Ihrer Recherche und der Lektüre unserer Merkel-Artikel bezwecken. Natürlich freuen wir uns, dass Sie Ihren Horizont erweitern wollen und eine etwas andere Sicht auf die Politik der Kanzlerin kennenlernen wollen. So viel können wir Ihnen verraten: Wir plappern nicht die offiziellen Statements nach, sondern loten aus, was schwammige Aussagen bedeuten. Vieles, was an offizieller Desinformation und Spin vertrieben wird, bringen wir nicht – auch wenn manch einer gerne hätte, dass die Verlautbarungen mit der Wahrheit gleichgesetzt werden.

Laut Ihrer Twitter-Leidenschaften sind Sie, liebe ZDF-Redakteurin, „Fake News“-Expertin, und folgen unter anderem dem Zensor. Da sind wir allerdings besonders auf der Hut und empfehlen Ihnen sicherheitshalber ein Dauer-Abo der DWN: Bestellen Sie bitte hier – und schon können Sie können alle Artikel lesen und sich somit ein Bild über die Merkel-Berichterstattung der DWN machen. Das geht nicht auf die Schnelle mit zwei hektisch konsumierten Artikeln. Wir empfehlen Ihnen dringend, die DWN einige Monate gründlich zu studieren, damit Sie sich ein profundes Urteil bilden können.

Sie sind übrigens nicht die erste, die auf diese glorreiche Idee gekommen ist: Immer wieder fragen uns Politiker, ob sie nicht ein Frei-Abo haben könnten – sie bräuchten die DWN ja beruflich. Auch diesen Leuten bringen wir das Beispiel mit dem Cappuccino. Wir wissen nicht, ob die Politiker die Idee gleich einmal im nächsten Kaffeehaus ausprobieren.

Warum wir ihnen allen den scheinbar frommen Wunsch nach dem kleinen Geschenk abschlagen?

Die DWN können nicht auf einen zwangsweise von allen deutschen Haushalten, Mietautos und Zweitwohnungen erhobenen Rundfunkbeitrag zurückgreifen. Wir müssen unser Geld sehr hart auf dem sogenannten „freien Markt“ verdienen. Bis vor kurzem haben wir gut von Werbung gelebt. Doch das wird immer schwieriger. Die Werbung ist in Krisen-Zeiten immer wieder an PR-Auflagen gebunden: Ihr bekommt die Werbung, wenn ihr freundlich schreibt. Das erfährt man meist „e contrario“: Wer nicht freundlich schreibt, fliegt raus aus dem Plan. So ist es uns mit der Commerzbank widerfahren, die wir zwar als Steuerzahler retten durften, die uns aber seit Jahren wegen unserer kritischen Berichterstattung gesperrt hat.

Der neueste Trend zur Behinderung der unabhängigen Presse besteht in der Diffamierung. Daran beteiligen sich auch die öffentlich-rechtlichen Sender. Das Landgericht Berlin hat dem Deutschlandradio verboten, eine plumpe, manipulative Fälschung über die DWN zu verbreiten. Die Diffamierung erfolgte in einem Artikel, in dem der Sender wohlwollend über eine Kampagne berichtete, mit der die Werbewirtschaft zum Boykott von Websites nach inhaltlichen Kriterien aufgefordert wurde.

Solche Diffamierungen werden von „Aktivisten“ gerne aufgegriffen, um bei Anzeigenkunden anzurufen, sich als Kunde auszugeben und das Unternehmen zu warnen, dass es bei einem nicht seriösen oder gar rechten Medium werbe möge, weil das Unternehmen sonst mit einem Shitstorm rechnen müsse. Kaum ein Kommunikationschef ist Manns (oder Frau) genug, um solchen Denunzianten die Stirn zu bieten.

Daher haben wir die DWN auf das Abo-Modell umgestellt. Wir sind der Meinung: Unsere Leser müssen entscheiden, ob die DWN eine Zukunft haben oder nicht. Wir können den Schaden, den die Denunzianten anrichten, nicht verhindern, weil diese nie mit offenem Visier kämpfen. Daher sagen wir: Die Denunzianten müssen wenigstens ein Abo bezahlen.

Anders als Facebook (Daten) oder staatliche Medien (Steuern, Gebühren) müssen sich die DWN auf diesem Weg ausschließlich vor den Lesern beweisen. Das gibt uns die absolute Freiheit in der Berichterstattung. Die einzige Finanzierung, die uns diese Freiheit garantiert, ist die Unterstützung unserer Leser.

Daher bitten wir Sie, liebe Leserin und Leser, um Ihre

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