Politik

Iran attackiert Trump, startet Manöver in der Straße von Hormuz

Der Iran wappnet sich für eine militärische Auseinandersetzung in der Straße von Hormuz. Die Amerikaner haben den Druck erhöht, um China von dem wichtigen Handelsweg fernzuhalten.
28.02.2017 00:15
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die iranische Marine haben am Sonntag mit einer Militärübung unter dem Namen „Velayat 95“ begonnen. Bei der Übung kamen U-Boote, Kriegsschiffe und Helikopter zum Einsatz. Sie fand exakt in den Gewässern von Bab al-Mandab bis zur Straße von Hormuz statt. Durch diese Meerenge verläuft die weltweit wichtigste Seestraße für den internationalen Öl- und Containerhandel. Die iranische Marine testete auch ihre Unterschall-Seezielflugraketen „Nasr“ und „Dehlaviyeh“. Das sagte der iranische Verteidigungsminister Hossein Dehghan am Sonntag laut Fars.

Der Streit um die Straße von Hormuz dürfte sich in den kommenden Wochen und Monaten verschärfen. Sie ist Teil der chinesischen Strategie, ein Tor in den Westen und nach Europa zu öffnen - ein Plan, der von der neuen US-Regierung mit allen Mitteln bekämpft wird. 

Anfang Februar hatte US-Präsident Donald Trump als eines seiner ersten Amtshandlungen wegen iranischer Raketentests weitere Sanktionen gegen den Iran verhängen lassen. Die US-Regierung vertritt den Standpunkt, dass die Regierung in Teheran damit UN-Resolutionen und ihre Verpflichtungen verletzen würde, die sich aus dem Atom-Abkommen herleiten.

In der Zwischenzeit hat sich der ehemalige iranische Präsident Mahmud Ahmedinedschad zu Wort gemeldet. In einem offenen Brief an Trump kritisierte er das US-Einreiseverbot, die „US-Dominanz“ innerhalb der UN. Die USA würden den Nationen „Unsicherheit, Krieg, Spaltung, Tötung und Vertreibung“ bringen, meint er, berichtet die Nachrichtenagentur Fars News. Ahmedinedschad schickte den Brief an die Schweizer Botschaft in Teheran. Die Schweizer Botschaft fungiert auch als Vertretung der USA, die selbst keine Botschaft im Land haben.

Die türkische regierungsnahe Zeitung Yeni Şafak titelt, dass das iranische Manöver die Spannungen zwischen Washington und Teheran erhöhen wird. Die Jerusalem Post berichtet, dass sich in der Region die 5. Flotte der US Navy befindet. Im vergangenen Monat feuerte ein US-Marine-Zerstörer Warnschüsse auf vier iranischen Schnellangriffsschiffe in der Nähe der Straße von Hormuz. Die Schiffe gehörten zu den iranischen Revolutionsgarden, die nicht an den aktuellen Kriegsspielen teilnehmen, so das Blatt. Nach Angaben des saudischen Blatts Arab News soll die Rakete „Dehlaviyeh“ auf russischer Technologie basieren.

Im November hatte der iranische Generalmajor Mohmmad Hossein Baqeri gesagt, dass der Iran vor den Küsten des Jemen und Syriens „in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht“ Marinestützpunkte errichten könnte. Dabei gehe es um die Errichtung von Plattformen im Meer. Dies soll dem Iran die Möglichkeit geben, gegen Piraten vorzugehen, zitiert die iranische Wirtschaftszeitung Donya-e-Eqtesad Baqeri.

Auch der oberste Geistliche des Iran, Ali Khamenei, unterstützt eine Präsenz der iranischen Marine in verschiedenen Gewässern. „Unser Land hat lange Seegrenzen und eine lange Geschichte in der Seefahrt. Die Macht und Fähigkeit der Marine der islamischen Republik sollte im Einklang mit dem Verdienst und dem Niveau des islamischen Establishment und der Geschichte des Landes sein“, zitiert die Nachrichtenagentur Tasnim Khamenei. Ayatollah Khamenei sagte am Sonntag, dass die mächtige Präsenz der Marine in internationalen Gewässern ein wichtiger Faktor sei, der zur Stärke und Fähigkeit des Landes beitrage und betonte, dass die „Tiefe“ dieser Präsenz erhöht werden sollte. In den vergangenen Jahren haben die Seestreitkräfte des Iran ihre Präsenz auf hoher See erhöht, um Schiffsrouten zu sichern und Handelsschiffe und Öltanker vor Piraten zu schützen, so Tasnim.

Anfang November segelte die 44. Flottille der iranischen Marine um den afrikanischen Kontinent und fuhr zum ersten Mal in die Gewässer des Atlantischen Ozeans. Der iranische Konteradmiral Habibollah Sayari fügte hinzu, dass die iranische Marine einen Beitrag zur Sicherheit im nördlichen Indischen Ozean geleistet und damit Irans Stärke gezeigt habe. Indem die Sicherheit des Golfs von Aden durch die iranische Marine gewährleistet wurde, konnten in der Vergangenheit mögliche „Schläge“ gegen die iranische Wirtschaft verhindert werden, so der Konteradmiral.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...