Politik

Buchmacher: Anstieg der Wetten auf Amtsenthebung von Trump

Bei Wettbüros verzeichnen die Anbieter eine signifikanten Anstieg der Wetten auf eine Amtsenthebung von US-Präsident Trump.
11.05.2017 10:18
Lesezeit: 1 min

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Mit der spektakulären Entlassung des FBI-Chefs hat US-Präsident Donald Trump Glücksspieler auf den Plan gerufen: Bei Online-Wettportalen setzten laut AFP am Mittwoch deutlich mehr Menschen als zuvor Geld auf eine vorzeitige Amtsenthebung des Präsidenten. Bei dem in Irland ansässigen Unternehmen Paddy Power sahen die Wetteinsätze eine Chance von 60 Prozent für ein solches Impeachment, mehr als doppelt so viele wie zuvor, sagte Firmensprecher Lewis Davey.

"Wir führen das auf den Rauswurf von FBI-Chef Comey zurück", sagte Davey. Eine ähnliche Entwicklung verzeichneten die Online-Wettbüros des britischen Anbieters Betfair. Ein Bieter wolle sogar 100.000 Pfund (knapp 120.000 Euro) auf Trumps vorzeitige Amtsenthebung setzen, sagte Sprecherin Naomi Totten. Die Wettquoten für ein Impeachment seien binnen Stunden nach Comeys Entlassung von neun zu eins auf drei zu eins gestiegen.

Trump hatte Comey, der die Ermittlungen zu den Russland-Kontakten von Trumps Team leitete, überraschend entlassen. Demokraten, Neocons und zahlreiche Medien vermuten als Motiv, dass der Präsident in der Affäre etwas vertuschen wolle. Sie ziehen Parallelen zur Watergate-Affäre des früheren US-Präsidenten Richard Nixon. Trump hat stets bestritten, Kontakte nach Russland zu haben.

Russlands Präsident Putin hat die Vorwürfe bei einem Eishockey-Match zurückgewiesen, Außenminister Lawrow lieferte in Washington sarkastische Sprüche ab.

Was hinter dem Anstieg der Wetten steht, ist schwer zu sagen. Wettbüros werden oft von Insidern zu Manipulationen missbraucht. So hatten vor dem Brexit einzelne Spieler hohe Beträge auf einen Verbleib Großbritanniens in der EU gesetzt. Somit stiegen die Gewinne für jene, die auf den Brexit gesetzt hatten. Nigel Farage - ein früherer Trader - hatte nach dem Brexit eingeräumt, dass das Leave-Lager eigene Meinungsforscher beschäftigt hat, die die Kampagne mit Daten über die Stimmung versorgt hätten.

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