Der Autobauer BMW will seinen vollelektrischen neuen Mini ab 2019 trotz des bevorstehenden AustrittsGroßbritanniens aus der EU im britischen Werk in Oxford zusammenbauen, berichtet die dpa. Die Antriebsstränge soll das Auto aber aus den deutschen Werken in Dingolfing und Landshut erhalten, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte.
Die Entscheidung für den Zusammenbau im Mini-Stammwerk in Oxford sei deswegen gefallen, da Oxford den Großteil aller Mini 3-Türer baue – und mit 3 Türen soll auch das neue Modell ausgestattet sein. BMW hatte angesichts der Unsicherheiten um den Austritt Großbritanniens aus der EU lange offengelassen, ob das Werk in Oxford den neuen Auftrag erhält – schließlich fertigt auch der Auftragsfertiger Nedcar in den Niederlanden für BMW die Kleinwagenserie.
Wie Bloomberg berichtet, soll die Produktion des elektrischen Mini in Oxford ab dem Jahr 2019 beginnen und bis mindestens 2023 dauern. Die Entscheidung für Oxford ist bemerkenswert, weil der Austritt Großbritanniens aus der EU möglicherweise zu einer Verschlechterung der Lieferketten in Europa führen kann.
„Die Suche nach einem Standort für die Mini-Produktion war besonders komplex, weil die Regierungen derzeit um die exakten Bedingungen des Austritts Großbritanniens aus der EU verhandeln. Wenn die künftigen Handelsbeziehungen gestört werden, könnten Strafzölle auf Bauteile aus Deutschland erhoben werden. Aber BMWs Vergabe an Oxford kann auch als Zugeständnis an die britischen Behörden gedeutet werden, die sich sehr für Oxford eingesetzt hatten“, schreibt Bloomberg.
Der batteriebetriebene Mini, der 2019 auf den Markt kommen soll, ist Teil der Elektro-Offensive von BMW. Der Konzern hat angekündigt, nach und nach alle Modellreihen zu elektrifizieren. Insidern zufolge soll eine Stromvariante der verkaufsstarken 3er-Reihe künftig im Stammwerk München gebaut werden. BMW äußert sich dazu bislang nicht. Erwartet wird, dass die Münchner den E-3er auf der IAA im September präsentieren.