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BMW steigert Gewinn im zweiten Quartal

BMW konnte den Gewinn vor Steuern im zweiten Quartal deutlich steigern.
03.08.2017 09:53
Lesezeit: 2 min

Dank zahlreicher neuer Modelle wie dem verkaufsstarken 5er oder dem margenstarken 7er hat der Autobauer BMW den Gewinn überraschend kräftig gesteigert, berichtet Reuters. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um 9,2 Prozent auf 3,05 Milliarden Euro und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Vorstandschef Harald Krüger bekräftigte am Donnerstag das Ziel, Konzerngewinn und Absatz 2017 leicht zu steigern.

„Nach dem ersten Halbjahr blicken wir mit Zuversicht auf diese Ziele und starten vorsichtig optimistisch in das zweite Halbjahr.“ Allerdings kämen die größte Modelloffensive der Firmengeschichte und Zukunftsprojekte wie Elektromobilität und autonomes Fahren teuer. Um die hohen Ausgaben stemmen zu können, bleibe ein nachhaltig profitables Kerngeschäft zentral.

In der größten und wichtigsten Sparte, dem Autogeschäft, steigerte BMW den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im zweiten Quartal um fast drei Prozent auf 2,24 Milliarden Euro. Vom Ergebnis blieb zudem mehr hängen: Die Rendite (Ebit-Marge) kletterte auf 9,7 Prozent. Damit lag BMW hinter Mercedes-Benz mit 10,2 Prozent und vor Audi mit 9,1 Prozent Marge im zweiten Quartal. Den Münchnern kam zugute, dass Kunden in der Regel höhere Preise für neue Modelle zahlen. Zudem waren große Modelle wie der 7er und Geländewagen der X-Reihe gefragt, die eine höhere Rendite abwerfen. In den USA, dem zweitgrößten Automarkt der Welt, legt BMW angesichts der schwächelnden Nachfrage mehr Wert auf Rendite statt auf Verkaufszahlen.

Für 2017 bekräftigte Krüger das Ziel, im Autogeschäft eine Rendite zwischen acht und zehn Prozent einzufahren. Er setzt dabei auch auf die Produktoffensive: 2016 und 2017 bringen die Münchner, denen auch die Marken Mini und Rolls-Royce gehören, rund 40 neue und überarbeitete Modelle auf den Markt. Der 5er, der neben dem 3er zu den verkaufsstärksten Reihen zählt und als Geschäftswagen beliebt ist, soll für Schub sorgen. Im weltgrößten Pkw-Markt China ist die Neuauflage erst seit Juni bei den Händlern; hier erhofft sich der Hersteller kräftigen Schwung. Der Umsatz in der Autosparte legte im zweiten Quartal nur leicht (0,5 Prozent) auf knapp 23 Milliarden Euro zu. Im Gesamtjahr rechnet BMW jetzt mit einem „soliden Zuwachs“ der Segmenterlöse, damit ist ein Plus zwischen fünf und zehn Prozent gemeint. Neben höheren Preisen dürften sich auch Umrechnungseffekte, etwa der Euro-Dollar-Kurs, positiv auswirken.

Für Fortschritte bei der Nachfrage nach Elektro- und Hybridautos soll eine Prämie sorgen, die BMW beim Diesel-Gipfel versprochen hat: Bis zu 2000 Euro bekommen diejenigen Kunden, die ihren alten Diesel-Pkw gegen ein Fahrzeug mit modernster Abgasnorm oder mit alternativem Antrieb aus dem Hause BMW eintauscht. Politik und Autobranche hatten sich am Mittwoch zu einem Pakt durchgerungen, mit dem Fahrverbote vermieden und Deutschlands Schlüsselindustrie geschützt werden soll.

Die Autobauer kämpfen zudem mit Vertrauensverlust der Verbraucher: Die Neuzulassungen von Diesel-Fahrzeugen schrumpfen, die Verkäufe von Benzinern legen zu. Bei BMW sank in Deutschland der Diesel-Anteil nach Konzernangaben zur Jahresmitte auf 60,8 Prozent, vor Jahresfrist waren es 65,8 Prozent. Weltweit verringerte sich der Anteil auf 35,6 von 37,9 Prozent, vor allem weil im größten Einzelmarkt China fast ausschließlich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verkauft werden. Die Münchner betonen zudem unablässig, dass in ihrem Haus keine Schummeleien geduldet werden. Auch Kartellvorwürfe gegen die fünf großen deutschen Hersteller wegen angeblicher Absprachen zu AdBlue-Tanks weist BMW zurück.

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