Erst wurde er als „Held“ gefeiert, nun ist er in Haft: In den USA ist der britische Hacker Marcus Hutchins festgenommen worden, der im Mai die Erpressersoftware „WannaCry“ gestoppt haben soll, berichtet AFP. Wie das US-Justizministerium am Donnerstag mitteilte, wird Hutchins verdächtigt, eine Schadsoftware zum Angriff auf Banken entwickelt zu haben.
Der Brite mit dem Hackernamen „Malwaretech“ wurde den Angaben zufolge nach einer Hacker-Konferenz in Las Vegas festgenommen. Die US-Ermittler vermuten ihn und andere Hacker hinter dem Banktrojaner „Kronos“, mit dem Kundennamen und Passwörter auf Online-Portalen für Bankgeschäfte ausgespäht werden können. „Kronos“ ist laut den US-Behörden so konfiguriert, dass die Schadsoftware Systeme in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und anderen Ländern angreifen kann.
Die US-Organisation Electronic Frontier Foundation (EFF), die sich für Bürgerrechte im Netz einsetzt, zeigte sich „äußerst besorgt“ über die Festnahme. „Wir prüfen die Angelegenheit und unterstützen Hutchins“, erklärten EFF-Anwälte.
Hutchins war im Mai dafür gefeiert worden, dass er mit dazu beitrug, die „WannaCry“-Schadsoftware auszuschalten. Sie hatte hunderttausende Computer in 150 Ländern blockiert. Betroffen war damals unter anderem auch die Deutsche Bahn.