Der Elektroauto-Hersteller Tesla will über Firmen-Anleihen rund 1,5 Milliarden Dollar an neuen Schulden aufnehmen, berichtet Reuters. Tesla kündigte die Ausgabe ungesicherter Schuldpapiere mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2025 am Montag an. Finanzielle Details wie die Verzinsung sollen noch festgelegt werden.
Damit hätte der hochverschuldete Konzern aus dem kalifornischen Palo Alto eine größere finanzielle Flexibilität, um die Produktion des Model 3 hochzufahren, mit dem Tesla in den Massenmarkt einsteigen will. Der Wagen hat einen Grundpreis von 35.000 Dollar. Tesla hatte Ende Juni Barbestände von gut drei Milliarden Dollar, rund eine Milliarde weniger als noch Ende März.
Tesla ist dabei, die Produktion von 84.000 Fahrzeugen im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben auf 500.000 Wagen bis Ende 2018 hochzuschrauben. Das verschlingt viel Kapital und Tesla holte sich bereits Milliarden dafür. Ende Juli wurden die ersten 30 Fahrzeuge an die Käufer – allesamt Tesla-Mitarbeiter – ausgeliefert. Tesla hat angeblich über 450.000 Reservierungen für das Fahrzeug.
Die Amerikaner hatten im abgelaufenen Quartal ihren Umsatz zwar mehr als verdoppelt, aber auch deutlich mehr Verlust gemacht. Neben Investitionen in eine riesige Akku-Fabrik in Nevada spielten die Vorbereitungen für den Model-3-Start dabei eine wesentliche Rolle.
Tesla erwirtschaftet seit Jahren hohe Verluste und ist auf die Bereitschaft seiner Geldgeber angewiesen, weitere Mittel zu investieren. Die geplante Anleihen-Emission ist vor diesem Hintergrund nicht ganz risikolos. Sollte das Unternehmen in den kommenden Monaten nach der Lancierung des Model 3 nicht Gewinne erwirtschaften, könnten erste Investoren abspringen und den Aktienkurs unter Druck setzen.