Politik

Paris: Französische Soldaten von Fahrzeug erfasst

In einem Pariser Vorort wurden mehrere französische Soldaten von einem Auto erfasst. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.
09.08.2017 09:35
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In In einem Vorort von Paris hat ein Unbekannter patrouillierende Soldaten mit einem Auto angefahren, berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP. Wie die französische Polizei mitteilte, gab es bei dem Vorfall in Levallois-Perret am Mittwochmorgen sechs Verletzte, darunter zwei Schwerverletzte. Die Polizei im Département Hauts-de-Seine geht davon aus, dass der Fahrer den Unfall vermutlich absichtlich verursachte.

Die französische Polizei hat inzwischen einen Verdächtigen festgenommen, berichtet AFP. Das mutmaßliche Tatfahrzeug sei auf einer Autobahn gestoppt worden, verlautete am Mittwoch aus Ermittlerkreisen. Der Fahrer wurde demnach durch Polizeischüsse verletzt.

Bei dem 1980 geborenen Festgenommenen handle es sich mutmaßlich um den Täter, hieß es aus Justizkreisen. „Er war im gesuchten Auto und hat versucht zu fliehen.“ Gestoppt wurde das Fahrzeug auf einer Autobahn in Richtung der nordfranzösischen Stadt Calais.

Die Soldaten wurden vor einer Kaserne im Zentrum von Levallois angefahren, wie der Bürgermeister Patrick Balkany im Fernsehsender BFM-TV. Das Auto sei „sehr schnell“ auf die Soldaten zugerast, als diese aus der Kaserne gekommen seien.

Die Soldaten patrouillierten den Angaben zufolge im Zuge der Anti-Terror-Mission „Sentinelle“ in dem Vorort im Nordwesten von Paris. Der Inlandseinsatz „Sentinelle“ (Wache oder Wachposten) wurde nach den islamistischen Anschlägen auf die Satirezeitung Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt im Januar 2015 in Paris ins Leben gerufen.

Die Soldaten bewachen unter anderem Synagogen, Flughäfen, Bahnhöfe und Touristenattraktionen wie Museen oder den Pariser Eiffelturm.

Dabei werden die Soldaten selbst immer wieder Ziel von Angriffen. Im März war ein Mann am Pariser Flughafen Orly bei einer Attacke auf patrouillierende Soldaten erschossen worden.

Am Samstagabend hatte ein Angreifer am Eiffelturm ein Messer gezückt und „Allah ist groß“ geschrien. Patrouillierende Soldaten forderten ihn auf, das Messer wegzulegen, er ließ sich widerstandslos festnehmen. Der in Mauretanien geborene Franzose wurde in die Psychiatrie eingewiesen.

Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Ermittelt werde unter anderem wegen terroristisch motivierter Mordversuche, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly sprach von einer „feigen Tat“. Der Angriff werde nicht die „Entschlossenheit der Soldaten“ mindern, sich für die Sicherheit der Franzosen einzusetzen, erklärte die Ministerin. Parly sprach den verletzten Soldaten ihren Beistand aus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...