Finanzen

Studie: Kleine Schweizer Privatbanken kämpfen ums Überleben

Etliche kleine Schweizer Privatbanken könnten Opfer der Konsolidierung im Banken-Sektor werden.
16.08.2017 19:37
Lesezeit: 1 min

Knapp ein Viertel aller Schweizer Privatbanken dürfte nach Einschätzung der Beratungsfirma zeb in den kommenden fünf Jahren das Handtuch werfen. Von zuletzt 130 Instituten blieben bis 2021 voraussichtlich noch rund hundert übrig, sagte Heinz Rubin, Managing Partner des auf die Finanzbranche spezialisierten Beratungsunternehmens zeb am Mittwoch. "Ich weiß von einigen Banken, die in Abwicklung sind." Es handle sich vor allem um kleine Institute mit weniger als einer Milliarde an verwalteten Vermögen. Andere kleine Häuser seien auf der Suche nach Zukäufen, um ihre Infrastruktur mit zusätzlichen Kundengeldern besser auszulasten und so ihr Überleben zu sichern.

Bereits in den vergangenen Jahren haben sich viele – vor allem ausländische Banken – aus dem Schweizer Markt zurückgezogen und ihre Töchter verkauft. Grund dafür sind zum einen hohe Kosten durch die zunehmende Regulierung und für teure neue IT-Systeme, wie die Berater erklärten. Zudem sind die Bankkunden weniger bereit, den Instituten hohe Gebühren für die Verwaltung ihres Vermögens zu bezahlen. Das mache sich in einem zunehmenden Preiskampf bemerkbar. Konkurrenz bekommen die Vermögensverwalter hier durch passiv verwaltete Anlagevehikel, die einfach einen bestimmten Index abbilden. Die hätten sich zuletzt deutlich besser entwickelt als die aktiv verwalteten Fonds der Schweizer Privatbanken – und das zu für den Kunden deutlich geringeren Kosten.

Die sinkenden Gebühren und höheren Kosten machen sich auch in den Margen der Finanzinstitute bemerkbar: Sie dürften nach Einschätzung von Rubin weiter sinken. Die Banken müssten daher ihre Kosten weiter senken und versuchen, ihre Kunden mit neuen - auch zunehmend digitalen Angeboten – zu überzeugen. Die Studie untersucht den Schweizer Privatbanken-Markt – ohne die beiden Großbanken UBS und Credit Suisse.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftliche Eskalation durch Trump-Zölle: Kommt jetzt die Wende für Europa?
22.04.2025

Zwei der einflussreichsten Ökonomen der Welt – Lawrence Summers und Olivier Blanchard – schlagen Alarm: Donald Trumps aggressiver...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weltwirtschaft: IWF warnt vor Folgen von Trumps Zollpolitik
22.04.2025

Trumps neue Zolloffensive sendet Schockwellen durch die Weltwirtschaft. Der IWF sieht die globale Konjunktur in der Krise und senkt seine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Preis der Führungsdiplomatie: Zwischen Beziehung und Ergebnis
22.04.2025

Harmonie und Klarheit: Warum effektive Führung mehr verlangt als nur gutes Zuhören – und wie man den Spagat meistert.

DWN
Panorama
Panorama Wie lange können wir noch mit Bargeld zahlen?
22.04.2025

Trotz digitaler Bezahlmöglichkeiten will eine klare Mehrheit der Deutschen am Bargeld festhalten. Die Bundesbank teilt diese Haltung –...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie der Dollar seinen Thron verliert – Das Ende einer Ära hat begonnen
22.04.2025

Die Weltordnung bröckelt – auch auf den Währungsmärkten. Der Dollar, lange Zeit unangefochtener „König“ unter den...

DWN
Panorama
Panorama Einbruchschutz: So sichern Sie Ihr Zuhause wirksam
22.04.2025

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland steigt wieder, bleibt aber unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Die meisten Täter geben nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold erreicht erstmals 3.500 Dollar
22.04.2025

Ein turbulenter Präsident, ein unter Druck stehender Notenbankchef – und Anleger, die das Vertrauen verlieren. Während Donald Trump...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Attacke auf Fed: Wenn Trump Powell unter Druck setzt, drohen wirtschaftliche Turbulenzen
22.04.2025

Am Gründonnerstag senkte die Europäische Zentralbank (EZB) erneut die Leitzinsen – ein Schritt, der unter normalen Umständen das...