Politik

US-Regierung will Offenlegung von Bitcoin-Guthaben bei Einreise in die USA

Die Bitcoin Foundation startet den Rechtsstreit gegen die US-Behörden und warnt vor den Folgen einer Bitcoin-Regulierung.
26.08.2017 18:45
Lesezeit: 2 min

Die Bitcoin Foundation will rechtlich gegen die zunehmende Regulierung der Kryptowährungen in den USA vorgehen. Geschäftsführer sagte Llew Claasen in einer Mitteilung, dass die Stiftung einen Rechtsbeistand angeheuert habe, um gegen die geplanten Regulierungen juristisch gewappnet zu sein. Die Bitcoin Foundation ist die älteste und größte Bitcoin-Interessengruppe.

Die Bemühungen um einen offeneren und vielseitigen Dialog mit dem US-Kongress haben für die Bitcoin Foundation nach eigenen Angaben oberste Priorität. Dabei geht es vor allem um einen Gesetzentwurf, der Bitcoin im Zusammenhang mit Geldwäsche, Terrorfinanzierung und Falschgeld betrachtet.

Dem Gesetzentwurf aus diesem Jahr zufolge sollen alle Personen, die in die USA einreisen, künftig ihre Guthaben in Kryptowährungen wie Bitcoin mit einem Wert über 10.000 Dollar deklarieren müssen. So ist es bei größeren Mengen Bargeld oder Edelmetallen schon heute der Fall.

Der Gesetzentwurf wurde von Politikern beider großer Parteien in den USA eingebracht. Würde er in die Tat umgesetzt, müssten alle US-Reisenden den amerikanischen Behörden ihre gesamten Krypto-Finanzen offenlegen – oder eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren riskieren.

Kürzlich hat sich die Bitcoin Foundation auch gegen eine weitere vorgeschlagene US-weite Regulierung von Unternehmen im Bereich der virtuellen Währungen ausgesprochen. Diese Regulierung würde ihrer Ansicht nach Innovationen im Bereich der Blockchain-Technologie und der Kryptowährungen blockieren.

„Wenn der verstärkte Regulierungsdruck seitens der US-Regierung und der Bundesstaaten anhält, dann bedroht er die Existenz der Fintech-Industrie im ganzen Land“, sagt der Geschäftsführer der Bitcoin Foundation, Llew Claasen, in einer Pressemitteilung.

Für ihre rechtlichen Schritte hat die Bitcoin Foundation kürzlich die in New York ansässige Kanzlei Ciric Law Firm beauftragt. Diese klagt auch schon seit Oktober 2015 im Auftrag des Kleinunternehmers Theo Chino gegen eine Regulierung im US-Bundesstaat New York.

Diese Regulierung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen aus dem Jahr 2015 ist auch als „BitLicense“ bekannt. Der Kleinunternehmer klagt vor dem Obersten Gerichtshof von New York gegen das Finanzministerium des Bundesstaats.

Theo Chino wirft der Behörde vor, dass sie mit der Regulierung ihr Mandat überschritten habe. Denn eine Regulierung von Bitcoin sei nur durch die Legislative von New York zulässig, nicht aber im Alleingang durch das Finanzministerium des Bundesstaats.

Die Regulierung hatte dazu geführt, dass einige Unternehmen wie Bitcoin-Börsen oder Zahlungsdienstleister eine „BitLicense“ für New York beantragten. Andere Unternehmen hingegen, darunter auch einige große Player, stellten ihre Geschäfte in dem Bundesstaat komplett ein.

„Die Fintech-Branche in New York wurde durch die Umsetzung der sogenannten BitLicense erstickt“, sagt Llew Claasen. Es sei höchstwahrscheinlich, dass kommende verstärkte regulative und legislative Hindernisse eine ähnlich negative Wirkung haben werden.

Nach Ansicht des Geschäftsführers der Bitcoin Foundation „werden die innovativen Unternehmen in Jurisdiktionen abwandern, wo sie willkommener sind“. Dies schwäche Amerikas Wettbewerbsfähigkeit im entstehenden Fintech-Sektor.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Wirtschaft holt auf: Thüringen und Sachsen mit Spitzenplätzen
20.05.2025

Einer neuen ifo-Studie zufolge hat Ostdeutschland wirtschaftlich gegenüber dem Westen deutlich aufgeholt. Der Thüringer Industrieanteil...

DWN
Politik
Politik Wenn Europa falsch reagiert, wird Trump zur echten Gefahr für die NATO
20.05.2025

Donald Trump ist zurück – und mit ihm die Zweifel an der Zukunft der NATO. Ex-Sicherheitsberater John Bolton warnt: Nicht Trump allein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Amazons Geheimwaffe aus Israel: Wie ein unbekanntes Start-up den KI-Krieg entscheidet
20.05.2025

Ein unbekanntes Start-up aus Israel liefert den Treibstoff für Amazons KI-Vormarsch. Mit Annapurna Labs sichert sich der Tech-Gigant die...

DWN
Finanzen
Finanzen 30.000 Dollar für Gold – und der Westen ist bankrott
20.05.2025

Gold steigt, wenn das Vertrauen fällt. Für Hedgefonds-Manager David Einhorn wäre ein Kurs von 30.000 Dollar kein Triumph – sondern ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krise am Bau: Wohnungsmarkt steckt fest – Bauindustrie warnt vor Investitionsstau
20.05.2025

Die deutsche Bauwirtschaft steckt weiterhin tief in der Krise. Der Wohnungsbau schwächelt, Neubauten stagnieren – und aus Sicht der...

DWN
Politik
Politik BKA: Politisch motivierte Kriminalität steigt um 40 Prozent– Beratungsstellen schlagen Alarm
20.05.2025

Schon die erste Kriminalitätsstatistik, die Dobrindt vorstellt, zeigt, dass er ein schwieriges Amt übernommen hat. Bei Straftaten mit...

DWN
Finanzen
Finanzen BYD-Aktie auf Rekordjagd: Neue Technologie und Europa-Strategie beflügeln den Kurs
20.05.2025

Die BYD-Aktie bricht Rekorde, während Konkurrent Tesla schwächelt. Neue Technologien und Strategien sorgen für Aufsehen – doch wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland unter Druck: EU verschärft Sanktionen gegen Kreml
20.05.2025

Trotz der Bemühungen von US-Präsident Donald Trump ist ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiterhin nicht in Sicht....