Finanzen

Goldbestände der Bundesbank bei Groß-Evakuierung gesichert

Der deutsche Goldschatz bleibt bei den für Sonntag angesetzten Großevakuierung in Frankfurt durch die Bundespolizei gesichert.
31.08.2017 17:15
Lesezeit: 2 min

Der deutsche Goldschatz in den Tresoren der Bundesbank ist auch während der für Sonntag geplanten Großevakuierung in Frankfurt streng gesichert. „Auf dem Bundesbankgelände werden die üblichen Sicherheitsvorkehrungen herrschen“, sagte ein Sprecher der deutschen Notenbank am Donnerstag in Frankfurt. Wegen einer Bombenentschärfung werden am Sonntag in der Mainmetropole voraussichtlich mehr als 60.000 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen. Im Gefahrenbereich liegt auch die durch die Bundespolizei bewachte Zentrale der deutschen Notenbank.

Die Bundesbank hatte erst unlängst ihre geplante Verlagerung von Goldbeständen in ihre Frankfurter Zentrale abgeschlossen. Im unterirdischen Tresor auf dem Bundesbank-Gelände lagert nun die Hälfte des deutschen Goldschatzes – rund 1700 Tonnen des teuren Edelmetalls. Deutschland besitzt mit rund 3378 Tonnen den zweitgrößten Goldschatz der Welt nach den USA. Er hat derzeit einen Wert von rund 120 Milliarden Euro.

Die Räumung soll um 6.00 Uhr beginnen, sagten Behördenvertreter. Gegen 8.00 Uhr soll der Sperrbezirk im Umkreis von 1,5 Kilometern um den Fundort der Bombe menschenleer sein. Mindestens 60 000 Anwohner müssen nach Schätzung der Behörden in Sicherheit gebracht werden, am Mittwoch war von bis zu 70 000 Menschen die Rede.

Tausende Helfer werden im Einsatz sein. Unter anderem sollen zwei Krankenhäuser, darunter die größte Geburtsstation Hessens, und 20 Altenheime geräumt werden. Geplante Operationen werden verschoben. In der Sperrzone befinden sich auch der Sitz der Deutschen Bundesbank, das Frankfurter Polizeipräsidium und der Sitz des Hessischen Rundfunks. Erst gegen 20.00 Uhr können die Anwohner der Planung zufolge in ihre Wohnungen zurückkehren. «Das ist eine ziemliche logistische Herausforderung», sagte ein Vertreter der Stadt.

Die bisher größte Evakuierung der Nachkriegszeit war eine Bombenentschärfung Ende 2016 in Augsburg. Damals mussten rund 54 000 Menschen ihren Wohnungen verlassen. Im Mai 2017 wurden in Hannover etwa 50 000 Anwohner in Sicherheit gebracht, als drei Bomben entschärft wurden.

Von der 1,8 Tonnen schweren Luftmine in Frankfurt geht nach Einschätzung des Kampfmittelräumdienstes derzeit keine Gefahr aus. Sie war am Dienstag auf dem Gebiet einer Baustelle nahe der Goethe-Universität gefunden worden. Der Frankfurter Polizeipräsident Gerhard Bereswill sagte, alleine die Entschärfung werde schätzungsweise rund vier Stunden dauern.

Die Polizei werde zuvor kontrollieren, ob wirklich alle Anwohner ihre Häuser verlassen haben. Dabei soll unter anderem ein Hubschrauber zum Einsatz kommen. „Wir setzen alle Mittel ein, die wir haben.“ Wer sich weigere, werde notfalls zwangsweise aus der Sperrzone gebracht.

Die Entschärfung wird auch den Nahverkehr beeinträchtigen. Vor allem U-Bahn- und Buslinien werden unterbrochen oder eingestellt. Der Fernverkehr soll nicht betroffen sein. Der Luftraum über dem Fundort der Bombe wird gesperrt. Die Auswirkungen für an- oder abfliegende Maschinen des Frankfurter Flughafens, dem größten in Deutschland, sind aber noch nicht klar. Nur bei Ostwind überqueren Flugzeuge das Gebiet über dem Fundort der Bombe.

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