Finanzen

Studie: London bleibt weltweit bester Finanzplatz

Einer neuen Studie zufolge ist London der weltweit am besten aufgestellte Finanzplatz.
17.09.2017 17:59
Lesezeit: 1 min

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Trotz des 2019 anstehenden Austritts Großbritanniens aus der EU hat London einer Studie zufolge seinen Status als führender Finanzplatz gefestigt. In der vom Londoner Beratungshaus Z/Yen erstellten Rangliste bleibt die britische Metropole auf dem ersten Platz – gefolgt von New York, Hongkong und Singapur, berichtet Reuters. Die kontinentaleuropäischen Standorte sind weit abgeschlagen und werden von Frankfurt auf Platz 11 angeführt, gefolgt von Luxemburg auf Rang 14.

In diesem sogenannten GFCI-Index fließen bei der Beurteilung der Finanzstandorte Faktoren wie Infrastruktur oder Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften ein. London konnte seinen Vorsprung vor New York sogar ausbauen: „Wahrscheinlich wegen Sorgen mit Blick auf die Handelsbeziehungen der USA“, so die Autoren in der am Montag veröffentlichten Studie.

US-Präsident Donald Trump sieht sein Land als Verlierer der Globalisierung und vertritt die Position, dass wegen unfairer Handelsabkommen Arbeitsplätze in den USA vernichtet worden sind. Er stellt daher Handelsabkommen in Frage und droht mit Strafzöllen - unter anderem auch gegen deutsche Firmen.

Die einflussreiche britische Finanzlobby-Gruppe TheCityUK warnte trotz des unangefochtenen Führungsstatus von London vor Selbstzufriedenheit. Falls es keine Übergangsregelungen für die Zeit nach dem geplanten Austritt aus dem EU-Binnenmarkt gebe, würden sich viele Unternehmen aus der Branche bei ihren Personalplanungen entsprechend darauf einstellen.

Die Forscher der Denkfabrik „Institute for Government“ haben ausgerechnet, dass allein durch die Einführung von Zollgrenzen nach dem EU-Austritt auf die Finanzhändler der Insel Mehrkosten von über vier Milliarden Pfund (4,38 Milliarden Euro) pro Jahr zukommen. Das Institut geht davon aus, dass nach dem Brexit insgesamt zusätzlich 200 Millionen Zollerklärungen pro Jahr nötig werden: Bei geschätzten Kosten von 20 bis 45 Pfund pro Dokument kommen demnach vier bis neun Milliarden Pfund zusammen: „Umfang und Kosten könnten für viele Händler gravierend sein“, warnen die Autoren.

Das Brexit-Votum vom Sommer 2016 hat zudem dazu geführt, dass das Pfund zum Euro kräftig Federn lassen musste. Importgüter werden in einem solchen Fall teurer und Reisen ins Ausland kostspieliger. Laut dem Kreditkartenbetreiber Visa hat dies im August dazu geführt, dass die Bürger verstärkt im Inland Urlaub machten. Dies hatte zur Folge, dass die Briten erstmals seit April wieder mehr Geld ausgaben, wie Visa auf Basis seiner Umsätze auf Kredit- und Kundenkarten mitteilte. Laut einer Prognose der Notenbank müssen sich die Briten jedoch noch auf Jahre hinaus auf erhöhte Inflationsraten gefasst machen.

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