Finanzen

Studie: Deutschland hinkt bei digitalen Dienstleistungen hinterher

Lesezeit: 1 min
20.10.2017 16:58
Einer Studie zufolge gibt es in Deutschland große Potentiale der Digitalisierung, die aber nicht ausgenutzt werden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Deutschland schneidet einer Studie zufolge beim Handel mit digitalen Dienstleistungen wie Online-Banking oder Dating-Apps schlecht ab. Unter 28 Industrienationen landet Deutschland auf Rang 19, zitierte die Süddeutsche Zeitung eine Studie des European Centre of International Political Economy (ECIPE) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Die vorderen Plätze belegen demnach Länder wie Irland, Ungarn, Kanada und die USA.

Gemessen wurde dabei laut Bericht nicht einfach der Handel mit Dienstleistungen, sondern, wie gut ein Land sein Potenzial ausschöpft. Digitale Dienstleistungen spielen demnach im weltweiten Handel eine immer größere Rolle. Dabei gehe es um ein ganzes Spektrum von Produkten, von Firmenanwendungen über Online-Banking bis zu Dating-Apps. Der Export dieser Dienstleistungen sei in den vergangenen Jahren im Schnitt mit sechs Prozent pro Jahr gewachsen, doppelt so stark wie der allgemeine Warenexport.

Insgesamt machen Dienstleistungen bereits ein Viertel des internationalen Handels aus. Für Deutschland stelle sich die Frage, ob es den Anschluss an die Entwicklung verliere. „Deshalb ist es entscheidend, dass wir den Strukturwandel nicht verschlafen und die Potenziale digitaler Dienstleistungen besser nutzen“, sagte Christian Bluth von der Bertelsmann-Stiftung der Zeitung.

Die Studie nennt laut Bericht mehrere Gründe für die schlechte Platzierung Deutschlands. Zunächst Mängel in der Infrastruktur: Deutschland sei beim Ausbau von Breitbandnetzen international zurückgefallen. Starke Rückstände gebe es im internationalen Vergleich bei der Anzahl sicherer Internetserver und bei der Internetbandbreite.

Dann die digitale Ungleichheit: Insbesondere ältere Bürger, Menschen mit niedrigen Bildungsabschlüssen oder Arbeitslose nutzten das Internet weniger als vergleichbare Gruppen in anderen Staaten. Was die Anzahl von Mobilfunknutzern und mobilen Breitbandnutzern pro hundert Einwohner angeht, falle Deutschland sogar hinter einige Schwellenländer zurück.

Auch die Unternehmen hierzulande setzen neue Technologien laut Studie selten intensiv ein – im EU-Vergleich lande die Bundesrepublik nur auf Platz elf, zitierte die Zeitung aus der Studie. Die Firmen nutzen beispielsweise nur selten Cloud-Dienste oder verkauften ihre Produkte über eine Website.


Mehr zum Thema:  

 

DWN
Politik
Politik Abgang des "Kennedy von Kanada": Justin Trudeau kündigt Rücktritt an
06.01.2025

Einst wurde Justin Trudeau als Hoffnungsträger und "Kanadas Kennedy" gefeiert. Doch zuletzt geriet der Premierminister stark unter...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Inflation Deutschland 2025: Wie entwickeln sich die Verbraucherpreise?
06.01.2025

Die Inflation in Deutschland bleibt ein zentrales Thema: Nach einer Phase der Entspannung stiegen die Verbraucherpreise im Herbst erneut....

DWN
Immobilien
Immobilien Zweitwohnung in Paris oder Berlin: Wie die Gentrifizierung Europas die Mieter verdrängt
06.01.2025

Die deutschen Großstädte leiden unter einer sich verschärfenden Wohnraum-Misere. Immer mehr Menschen finden keine Bleibe, der Neubau...

DWN
Politik
Politik Österreich vor dem Rechtsruck: FPÖ bekommt Auftrag zur Regierungsbildung
06.01.2025

Die rechte FPÖ war der klare Sieger der Wahl in Österreich. Nach dramatischen Tagen bekommen die Rechtspopulisten nun die Chance, eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation 2024 bei 2,2 Prozent - aber spürbarer Anstieg im Dezember
06.01.2025

Die große Teuerungswelle ist gebrochen, doch zuletzt ging es bei der Inflationsrate wieder nach oben. Nun gibt es aktuelle Daten des...

DWN
Panorama
Panorama Extreme Wetterereignisse 2024: Wie Klimawandel den Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht bringt
06.01.2025

Der Global Water Monitor Report dokumentiert die dramatischen Folgen des Klimawandels 2024: Überschwemmungen, Dürren und extreme...

DWN
Finanzen
Finanzen Neue Hinweise auf Nazi-Konten bei Schweizer Bank aufgedeckt
06.01.2025

Bei der Schweizer Credit Suisse Bank waren Nachforschungen nach etwaigen Nazi-Altkonten zunächst nicht erwünscht. Dank der Intervention...

DWN
Technologie
Technologie Unterseekabel beschädigt - diesmal in Asien: Taiwan verdächtigt chinesisches Schiff
06.01.2025

Im November wurde ein Schiff aus China verdächtigt, in der Ostsee Unterseekabel beschädigt zu haben. Nun meldet Taiwan einen ähnlichen...