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Die globale Verbreitung der chinesischen Währung ist nach Einschätzung der Bundesbank ins Stocken geraten. „Nachdem die Internationalisierung des Renminbi jahrelang eine Erfolgsgeschichte war, erleben wir momentan eine Phase der relativen Ernüchterung“, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele vergangene Woche auf einer Veranstaltung in Frankfurt, wie Reuters berichtet.
Im September sei die chinesische Währung nur auf einen Anteil von 1,85 Prozent an den internationalen Zahlungsströmen gekommen. Vor einem Jahr habe der Anteil noch bei 2,03 Prozent und im September 2015 sogar bei 2,45 Prozent gelegen. Thiele ist im Bundesbank-Vorstand unter anderem für die Themen Bargeld und Zahlungsverkehr zuständig.
Die Regierung in Peking hat in den vergangenen Jahren die Märkte für Kapital aus dem Ausland geöffnet. Chinas Währung ist seit 2016 neben Dollar, Euro, Yen und dem britischen Pfund offiziell die fünfte Weltwährung des Internationalen Währungsfonds.
Es gebe weiterhin die Bereitschaft der chinesischen Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft, der Währung zu einer Rolle zu verhelfen, die der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft entspreche, ergänzte Thiele. Beispielsweise werden die Chinesen bald Ölkontrakte in Yuan anbieten. „Diese Bereitschaft sollte uns deshalb positiv stimmen, dass auf Schatten wieder Licht folgt.“