Gemischtes

BMW will Absatz von Hybrid- und E-Autos kräftig steigern

BMW will den Absatz von Elektro-Autos bereits im Jahr 2018 deutlich steigern.
05.12.2017 01:55
Lesezeit: 2 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

BMW will 2018 den Absatz von Hybrid- und Elektroautos kräftig nach oben schrauben. Im Vergleich zu den 100.000 für 2017 angekündigten Fahrzeugen werde die Zahl "im mittleren zweistelligen Prozentbereich" steigen, kündigte Entwicklungschef Klaus Fröhlich an, ohne konkreter zu werden. Von Januar bis Ende Oktober verkauften die Münchner knapp 78.100 E-Autos und Plug-in-Hybrid-Wagen. "An der E-Mobilität lassen wir uns messen", betonte BMW-Vorstandschef Harald Krüger, der den Oberklasse-Hersteller auf das batteriebetriebene und autonome Fahren ausrichtet. Mit Blick auf die operative Rendite im Autogeschäft fügte er hinzu: "Wir wollen die acht bis zehn Prozent Ebit-Marge auch im Zeitalter der Elektromobilität halten." Deshalb müssten durch geeignete Fahrzeugarchitekturen und oder Baukästen die Kosten sinken.

Bis 2025 wollen die Bayern 25 elektrifizierte Modelle anbieten, zwölf davon rein batteriebetrieben. Kostenvorteile durch größere Stückzahlen würden durch die von Generation zu Generation aufwendiger werdende Technik aufgezehrt, sagte Entwicklungschef Fröhlich. Größter Kostenblock ist nach wie vor die Batterie, die grob die Hälfte ausmacht. BMW setzt darauf, dass sich der Anteil bis 2021 auf rund ein Drittel reduziert. Dazu sollen neben der erwarteten Preissenkung für Batteriezellen auch mehr Gleichteile bei Batteriemodulen und -rahmen beitragen. Auch beim autonomen Fahren wird es laut Fröhlich einen Baukasten geben.

Weil der Wandel hin zur elektrischen und autonomen Mobilität viel Geld kostet, stockt BMW in diesem Jahr seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf. Statt wie sonst üblich zwischen 5,0 und 5,5 Prozent vom Umsatz sind für dieses Jahr 6,5 bis 7,0 Prozent vorgesehen. Danach werde sich die Quote "wieder auf dem heutigen Niveau einpendeln", sagte Krüger. Das viele Geld will BMW vor allem mit großen Fahrzeugen einspielen, die dank hoher Preise und teurer Sonderausstattung viel Rendite abwerfen. Der Konzern wolle seinen Anteil im Luxussegment steigern, sagte Krüger. Absatz und Umsatz sollen hier deutlich zulegen - bei BMW ist damit ein Plus von mehr als zehn Prozent gemeint. Für 2018 ist zum Beispiel der zwischen dem 7er und dem Rolls-Royce angesiedelte 8er angekündigt und der siebensitzige Riesen-SUV X7. Die Münchner setzen auf weiteres Wachstum im Geschäft mit Geländewagen der X-Reihe, die bereits für rund ein Drittel aller verkauften BMWs steht. Krüger führte aus, sein Haus habe sich für E-Autos nicht nur die Namensrechte von i1 bis i9 gesichert, sondern auch von iX1 bis iX9.

Zum Bündnis für das autonome Fahren, das BMW mit dem US-Chipriesen Intel und dem israelischen Kameraspezialisten Mobileye geschmiedet hat, soll bis Jahresende noch ein weiterer Autohersteller als Partner dazustoßen, wie Entwicklungsvorstand Fröhlich sagte. Details nannte er nicht, verwies aber darauf, dass alle großen Regionen – Europa, USA und Asien – vertreten sein sollten. Im August hatte sich der italienisch-amerikanische Hersteller Fiat Chrysler angeschlossen. Von den Zulieferern sind Continental, Delphi und Magna an Bord. Wer sich später noch anschließen wolle, kann dies nach Fröhlichs Angaben als Kunde tun, nicht mehr als Entwicklungspartner.

BMW, Intel und das zwischenzeitlich von dem US-Chipkonzern aufgekaufte Unternehmen Mobileye hatten die offene Plattform für das autonome Fahren im Sommer 2016 ins Leben gerufen. 2021 wollen sie selbstfahrende E-Autos auf die Straße bringen. Die Testflotte von derzeit 40 Fahrzeugen wird 2018 verdoppelt, danach in zwei Schritten aufgestockt auf 185 Wagen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...