Politik

Winterspiele: Russland von Olympia wegen Doping ausgeschlossen

Russische Sportler dürfen an den Olympischen Winterspielen in Südkorea nur unter strengen Auflagen und unter der IOC-Flagge teilnehmen.
06.12.2017 02:03
Lesezeit: 1 min

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Wegen des Vorwurfs des Staatsdopings dürfen bei den nächsten Olympischen Winterspielen keine Athleten unter russischer Flagge antreten. Russland werde von den Spielen im südkoreanischen Pyeongchang im Februar ausgeschlossen. Russische Athleten dürften aber unter strengen Auflagen unter der olympischen Flagge antreten, teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Dienstagabend in Lausanne mit. Gegen den lange Zeit für den Spitzensport zuständigen russischen Vize-Regierungschef Witali Mutko wurde ein lebenslanges Olympia-Verbot ausgesprochen. Der Verband sprach von Beweisen, die eine "beispiellose und systematische Manipulation" des Anti-Doping-Systems in Russland auch während der Winterspiele 2014 in Sotschi belegten.

IOC-Präsident Thomas Bach äußerte sein Bedauern über dopingfreie Sportler, die nun leiden müssten. Dem Verband zufolge dürfen die Athleten nur teilnehmen, wenn sie keine leistungssteigernden Mittel nahmen und dies nachgewiesen wird. Der IOC entschied zudem, den Chef des russischen Olympiaverbandes, Alexander Schukow, vom Weltverband zu suspendieren. Bach zufolge bat der russische Verband bei einem Treffen am Dienstagnachmittag um Entschuldigung. Schukow selbst kündigte an, gegen die Entscheidung des IOC Beschwerde beim Internationalen Sportgerichtshof einzulegen, wie die Nachrichtenagentur R-Sport meldete.

Zuletzt wurden Forderungen immer lauter, Russland von dem Großereignis im südkoreanischen Pyeongchang auszuschließen. Wegen mutmaßlicher Dopingverstöße bei den Winterspielen in Sotschi waren in den vergangenen Wochen mehr als 20 Sportler lebenslang gesperrt worden. IOC-Ermittler waren dem Verdacht nachgegangen, wonach viele Russen verbotene leistungssteigernde Mittel einnahmen. Auch sollen Laborproben manipuliert worden sein.

Die russischen Behörden haben eine Beteiligung der Regierung zurückgewiesen und versprochen, mit den internationalen Sportverbänden zusammenzuarbeiten, um Doping in Russland zu bekämpfen. Regierungssprecher Dmitri Peskow sagte zuletzt, man wolle alle Verbindungen zum IOC beibehalten.

Vor der Entscheidung des IOC hatte Russlands Staatschef Wladimir Putin vor einer "ernsthaften Schädigung der olympischen Bewegung" gewarnt. Es gebe "zwei Optionen". "Entweder Russland zu zwingen, unter neutraler Flagge anzutreten, oder es überhaupt nicht zu den Olympischen Spielen zuzulassen", erklärte Putin. "Jede ist eine Erniedrigung für das Land".

Die nun gefällte IOC-Entscheidung könnte auch auf Russlands Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr Auswirkungen haben. Der nun auf Lebenszeit ausgeschlossene Mutko steht dem Organisationskomitee der Fußball-WM vor.

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