Die US-amerikanische Kohle-Lobby sieht durch die geplante Steuerreform schwere Belastungen auf sich zukommen. Wie CNN Money berichtet, warnt der Vorstandsvorsitzende eines der größten Unternehmen, Murray Energy, vor doppelten Nachteilen durch den Gesetzentwurf, welcher vergangene Woche den Senat passierte.
„Wir werden nicht genug Cash-Flow haben, um zu existieren. Das wischt uns einfach weg“, wird Robert Murray zitiert. „Das macht all das zunichte, was Präsident Trump für die Kohle gemacht hat.“ Trump hatte in den vergangenen Monaten an einer Renaissance der heimischen Kohleindustrie gearbeitet, welche aber offensichtlich noch auf sich warten lässt.
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass eine bisher gültige Regelung zu Steuernachlässen eliminiert würde, auf die Murray Energy angewiesen ist. Stattdessen könnte das Unternehmen nur noch etwa 30 Prozent der bislang steuerlich absetzbaren Zinszahlungen auf Schulden absetzen – für ein Unternehmen wie Murray Energy, das hohe Schulden hat, ein großes Problem. Dem Konzern zufolge könnte dies zu einer Mehrbelastung von etwa 60 Millionen Dollar im Jahr führen.
Einer Studie der Columbia University zufolge sind seit Ende 2011 etwa 50 Prozent aller Arbeitsplätze in der Kohlebranche verschwunden.
Das Magazin Slate berichtet, dass den Republikanern im Senat hinsichtlich der Regel zur steuerlichen Absetzbarkeit ein schwerer Fehler unterlaufen sein soll. „Als Folge davon können viele Unternehmen keine Steuern mehr absetzen, obwohl dies eigentlich in der Steuerreform berücksichtigt werden sollte. Dazu gehören auch die sehr beliebten Absetzbarkeitsregeln für Forschung und Entwicklung.“