Politik

Zentralbanker warnt vor Bitcoin: „Bleiben Sie weg, das ist tödlich!“

Die Zentralbanken warnen Anleger vor Bitcoin, wollen aber noch kein Verbot aussprechen.
19.12.2017 12:40
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann warnt vor Spekulationen mit Bitcoin, hält ein Verbot der Kryptowährung aber gegenwärtig für unnötig. „Nur weil Anleger Geld verlieren könnten, ist das noch kein Grund das zu verbieten“, sagte Weidmann am Montagabend im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). „Ich würde sagen, die Hürde liegt da relativ hoch.“ Ein Risiko für das gesamte Finanzsystem gehe von der virtuellen Währung, deren Kurs zuletzt auf mehr als 20.000 Dollar in die Höhe geschossen ist, bislang nicht aus.

Allerdings sei das Risiko für Privatanleger extrem hoch, warnte Weidmann indirekt: „Es gibt viele Arten, wie man sein Geld verlieren kann.“ Der jüngste Kursanstieg der Cyberwährung sei vor allem spekulativer Natur. Dänemarks Notenbankchef Lars Rohde hatte am Montag mit ungewöhnlich scharfen Worten vor Bitcoin & Co. gewarnt: „Bleiben Sie weg! Das ist tödlich!“

Ein wichtiges Manko von Kryptowährungen sei der instabile Wert, sagte Weidmann. Die enormen Kursschwankungen des Bitcoin in jüngster Zeit hätten dies eindrucksvoll belegt. „Deshalb ist das kein gutes Zahlungsmittel.“ Für den Bitcoin-Hype seien nicht zuletzt auch die Medien mitverantwortlich: „Die Berichterstattung über immer neue Bitcoin-Rekorde befeuert die Spekulationsblase im privaten Bereich.“

Weidmann hatte sich bereits im Sommer kritisch zu Digitalwährungen geäußert. Dennoch müssen sich die Zentralbanken Weidmann zufolge die technologischen Möglichkeiten anschauen, die mit Bitcoin & Co verknüpft sind. Virtuelle Währungen beruhen auf der sogenannten Distributed Ledger Technology (DLT), die auch als Blockchain bekannt ist. Dabei werden anonym sämtliche Informationen verschlüsselt gespeichert. Jeder Nutzer verwaltet eine Kopie der Datenbank, wodurch Manipulationen nach Meinung von Experten praktisch unmöglich sind.

Dieser dezentrale Ansatz ist neu. Denn bislang zeichnen sich Abwicklungen im Zahlungsverkehr durch eine zentrale Struktur aus. Die Bundesbank untersucht in einem Forschungsprojekt mit der Deutschen Börse, wie sich diese Technologie für Wertpapier-Transaktionen nutzen lässt. Auch viele Banken experimentieren mit der Blockchain – etwa bei Modellen für komplexe Transaktionen wie Handelsfinanzierungen.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...