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Die US-Regierung will das Bohren nach Öl vor den Küsten des Landes deutlich ausweiten – und sorgt damit auch im eigenen politischen Lager für Kritik. Der am Donnerstag vorgestellte Plan sieht vor, Ölbohrungen vor nahezu allen US-Küsten zu erlauben, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Der republikanische Gouverneur von Florida, Rick Scott, warnte vor den Auswirkungen auf die Umwelt. Innenminister Ryan Zinke versprach, die Regierung werde sich alle Bedenken anhören.
„Wir werden die Meinungen aller betroffenen Akteure anhören“, sagte Zinke. „Florida wird sicher ein Wort mitzureden haben.“ Der Plan befinde sich noch im Anfangsstadium. Er sei Teil der von Präsident Donald Trump ausgegebenen Leitlinie „America First“ (Amerika zuerst). „Es gibt einen klaren Unterschied zwischen Energieschwäche und Energiedominanz“, sagte Zinke. „Unter Präsident Trump werden wir die größtmögliche Supermacht sein, weil wir die Möglichkeiten dazu haben.“
Der Plan sieht vor, dass über einen Zeitraum von fünf Jahren 47 Ölbohrlizenzen vergeben werden können – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den unter Trumps Vorgänger Barack Obama vergebenen Lizenzen.
Die US-Umweltorganisation Sierra Club warf der Regierung vor, mehr auf die Industriellen zu hören, „die ihnen den Wahlkampf finanziert haben“, als auf die Bürger. Gegen die Pläne gebe es sowohl bei Demokraten als auch bei Republikanern Kritik. So seien etwa die Gouverneure von New Jersey, North Carolina, South Carolina, Virginia und Florida dagegen.
Floridas Gouverneur Scott sagte, er habe um ein Treffen mit Zinke gebeten, um seine Bedenken vorzutragen. „Meine oberste Priorität ist es, dass Floridas natürliche Lebensgrundlagen geschützt werden.“ Die Ölbohrungen im Meer werden vor allem in Urlaubsregionen wie Florida kritisch gesehen. Dagegen wird in Bundesstaaten wie Louisiana und Texas viel stärker auf die Schaffung von Arbeitsplätzen verwiesen, die das Erschließen neuer Ölfelder mit sich bringt.