Politik

China: Umsätze bei Luxusgütern ziehen an

Die Umsätze auf dem chinesischen Markt für Luxusartikel sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen.
20.01.2018 19:26
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach Jahren schleppender Nachfrage sind die Verkäufe von Luxusgütern in China 2017 wieder so kräftig angezogen wie seit mehr als einem halben Jahrzehnt nicht mehr. Der Inlandsabsatz von Gucci-Handtaschen und Chanel-Kosmetika stieg im vergangenen Jahr um ein Fünftel auf 142 Milliarden Yuan (22,07 Milliarden US-Dollar), wie die Beratungsfirma Bain & Company am Mittwoch mitteilte.

Das ist das stärkste Wachstum seit 2011. Danach war es bergab gegangen: Das langsamere Wirtschaftswachstum und der Kampf der Regierung gegen Korruption hatte die Nachfrage nach Luxusartikeln gedämpft. „In den letzten fünf Jahren war es im Wesentlichen ein flauer Markt. 2017 ein Plus von 20 Prozent, das ist eine erstaunliche Erholung“, sagte Bruno Lannes, Partner bei Bain in Schanghai. Niedrigere Preise und staatliche Unterstützung seien die Haupttreiber gewesen. Peking will den Binnenkonsum fördern und hat die Steuersätze für importierte Luxusgüter gesenkt.

Chinas Konsumenten zählen zu den größten Käufern edler Güter. Fast ein Drittel des weltweit auf 308 Milliarden Dollar geschätzten Umsatzes an Luxusgütern ging 2017 auf ihr Konto. Allerdings kaufen Chinesen trotz des schnellen Wachstums zu Hause die edlen Waren immer noch zu drei Vierteln im Ausland. Der immer wichtiger werdende chinesische Binnenmarkt macht laut Bain acht Prozent des weltweiten Luxusabsatzes aus.

Vom Luxusgüterboom in China profitierten auch die europäischen Hersteller wie LVMH, Kering und Hermes aus Frankreich oder Richemont und Swatch aus der Schweiz. Auch die Hersteller edler Spirituosen, darunter die chinesische Kweilich Moutai und die französische Remy Cointreau verzeichneten in China einen Aufschwung.

Chinas Luxusmarkt sollte laut Bain & Co auch in diesem Jahr ein robustes Wachstum sehen. Welche Firmen in Zukunft das Rennen im Reich der Mitte machen, hängt davon ab, welche Marken Chinas ausgabenstarke Jugend anlocken. Denn der Boom wird von der technologiebegeisterten Generation im Alter von 20 bis 34 Jahren getragen, die konfektionierte und schnelle Mode bevorzugt. Statt traditionellem Design greifen sie zu teurer Freizeitkleidung.

Diese Verlagerung stellt eine Herausforderung für traditionellere Marken wie Prada dar, die gegen neue Rivalen wie Coach antreten müssen, die etwas günstiger sind. Gewinnen werde der, der den Code der chinesischen Jugend knacken könne, sagte Lannes. „Ein neues China entsteht mit neuen Verbrauchern, die vor fünf Jahren nicht da waren und unterschiedliche Profile, unterschiedliche Erwartungen und unterschiedliche Geschmäcker haben.“

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...