Finanzen

Sparkassen laufen gegen europäische Einlagensicherung Sturm

Lesezeit: 1 min
07.02.2018 17:17
Die Sparkassen Baden-Württemberg mobilisieren den Widerstand gegen die geplante europäische Einlagensicherung.
Sparkassen laufen gegen europäische Einlagensicherung Sturm

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Sparkassen in Baden-Württemberg gehen gegen die geplante europäische Einlagensicherung auf die Barrikaden. „Die zurückgelegten Mittel für die Absicherung der Sparer in Baden-Württemberg dürfen nicht als Haftungsmasse für Banken in anderen Ländern zweckentfremdet werden“, sagte der baden-württembergische Sparkassenpräsident Peter Schneider am Mittwoch in Stuttgart. Falls die europäische Einlagensicherung überstürzt eingeführt werden solle, würden die Sparkassen ihre Kunden informieren und mobilisieren. „Da braucht man halt mal 100.000 Leute vor der EZB in Frankfurt.“

Der neue Eurogruppen-Chef Mario Centeno hatte vor kurzem beim Aufbau einer europäischen Einlagensicherung zur Eile gedrängt. Bundeskanzlerin Angela Merkel will darüber aber erst sprechen, wenn die Bankenrisiken auf nationaler Ebene reduziert worden sind.

Dank der brummenden Wirtschaft im Südwesten erzielten die 51 baden-württembergischen Sparkassen im vergangenen Jahr Rekordwerte bei der Kreditvergabe und schnitten besser ab als noch im Sommer befürchtet. Der Zinsüberschuss – die wichtigste Einnahmequelle der Sparkassen – schrumpfte um 68 Millionen Euro auf 3,26 Milliarden. Der operative Gewinn ging um ein Prozent auf 1,64 Milliarden Euro zurück. Die Risikovorsorge sei so niedrig wie noch nie, sagte Schneider. Um sich für den nächsten Abschwung zu wappnen, soll der Gewinn komplett ins Eigenkapital gesteckt werden und die Kernkapitalquote von gut 17 Prozent weiter verbessert werden.

Der baden-württembergische Sparkassenpräsident sprach sich für weitere Zusammenschlüsse im Sparkassenlager aus, insbesondere bei den Versicherern und den Landesbausparkassen aus. „Hier liegt noch Geld auf der Straße für uns.“

Bei den Filialschließungen sei in Baden-Württemberg die große Welle durch. „Wir müssen in der Fläche präsent bleiben“, sagte Schneider. 2017 ging die Zahl der Filialen um 56 auf 2100 zurück, die Mitarbeiterzahl sank auf rund 32.700. Trotz der schwindenden Zinsüberschüsse wollen die Sparkassen im Südwesten von Privatkunden keine Strafzinsen verlangen. „Wir wollen so lange wie irgendwie möglich keine Negativzinsen“, sagte Schneider.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...