Finanzen

Investoren trauen Geldpolitik nicht und bereiten Aktien-Verkäufe vor

Lesezeit: 1 min
23.02.2018 17:13
Investoren sind skeptisch, dass das aktuelle „Goldlöckchen-Szenario“ noch lange hält.
Investoren trauen Geldpolitik nicht und bereiten Aktien-Verkäufe vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die größte Versicherung Japans, Nippon Life Insurance, erwartet ein baldiges Ende des globalen Aufschwungs an den Finanzmärkten und bereitet sich auf einen schrittweisen Rückzug aus dem Aktienmarkt vor.

Wie der englischsprachige Dienst von Reuters berichtet, wird Nippon Life Insurance japanische Aktien verkaufen, wenn deren Kurse weiter steigen, sagte Hiroshi Ozeki, der Chief Investment Officer des Unternehmens, weil weitere Einbrüche am Aktienmarkt erwartet werden.

Die Versicherung rechnet damit, dass der seit Jahren vorherrschende Boom an den Finanzmärkten – welcher durch die expansive Geldpolitik der Zentralbanken geschaffen wurde – seinem Ende entgegengeht. Denn das gegenwärtige „Goldlöckchen-Szenario“ basiert Ozeki zufolge auf drei Annahmen, welche nicht ewig halten können.

Diese Annahmen sind ein moderates positives Wirtschaftswachstum weltweit, eine moderate globale Inflation sowie ein weiterhin moderater Anstieg der Preise and en Finanzmärkten.

„Wenn auch nur eine dieser Annahmen verschwindet, wird es Korrekturen an den Märkten geben. Seit Abenomics (eine permanente Staatsfinanzierung durch die japanische Zentralbank, benannt nach Premierminister Shinzo Abe – die Red.) im Jahr 2012 begann haben wir versucht, japanische Aktien bei Kurskorrekturen nachzukaufen. Aber weil deren Bewertungen nun in luftigen Höhen schweben, investieren wir nicht weiter in Aktien“, sagte Ozeki.

„Während sich das Ende des Goldlöckchen-Marktes nähert, müssen wir uns auf Einbrüche der Aktienpreise einstellen.“ Diese Einbrüche werden der Versicherung zufolge der Normalisierung der Geldpolitik der großen Zentralbanken geschuldet sein. Insbesondere sobald der angekündigte Abbau der Zentralbank-Bilanzen wirklich beginnt, drohen Bewertungsblasen an den Finanzmärkten zu platzen.

Die Analysten von Nippon Life Insurance erwarten zudem eine weitere Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Yen. Im Zuge der jüngsten Schwäche der Weltleitwährung gegen andere wichtige Währungen war der Dollar vergangene Woche auf ein 15-Monats-Tief von 105 Yen gesunken.

Nippon Life Insurance verwaltet ein gesamtes Kundenvermögen von derzeit 67,4 Billionen Yen, etwa 511 Milliarden Euro.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...