Der technologische Wandel ist für die Steuerberater in Deutschland mit wachsenden Herausforderungen verbunden. Auch die Globalisierung erweist sich in steigendem Maße als Hürde. Das hat eine Studie des Handelsblatts ergeben, bei der über 3.700 Sozietäten befragt wurden.
80 Prozent der Teilnehmer bezeichneten die Digitalisierung als größte Herausforderung. So wird von Steuerberatern heute erwartet, ihre Klienten auch in digitalen Fragen beraten zu können. Die Mitarbeiter vor allem großer Kanzleien stehen zudem in der Pflicht, ihren Mandanten rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen – dies würden die Kunden inzwischen von ihnen erwarten. Und die Büros in ländlich geprägten Gegenden leiden unter dem langsamen Ausbau des Breitbandnetzes.
Was die Globalisierung angeht: Immer mehr Unternehmen sind weltweit unterwegs– mit der Folge, dass die Geschäftsvorgänge vielschichtiger werden und Steuerberater sich mit internationalen Regelungen auskennen müssen, was zusätzliche Anforderungen mit sich bringt.
Die steigende Komplexität des Berufs macht sich in immer mehr Zusammenschlüssen bemerkbar. Spezialisierung und Arbeitsteilung lautet das Mantra der Zukunft. So planen mehr als 25 Prozent der Sozietäten, innerhalb der nächsten fünf Jahre mindestens eine andere Kanzlei aufzukaufen. Und jede achte Sozietät will sich mit einem anderen Büro zusammenschließen.
Riesenkanzleien, wie beispielsweise in den USA üblich, wird es hierzulande in absehbarer Zeit allerdings nicht geben. Das sagte Harald Elster, Präsident des Deutschen Steuerberatungsverbands, den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Rund ein Viertel aller Kanzleien haben nicht mehr als zehn Mitarbeiter, die Großen beschäftigen bis zu 50. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 54.000 Steuerberatungsbüros und 84.000 Steuerberater.