Finanzen

Saudi Aramco: Erste Investoren zweifeln an Börsengang

Der geplante Börsengang von Saudi Aramco gerät ins Stocken. Potentielle Investoren hinterfragen den von der saudischen Regierung kolportieren Unternehmenswert.
12.03.2018 17:30
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Zeitplan für den geplanten Teilbörsengang der staatlichen saudischen Ölgesellschaft Saudi Aramco scheint erneut ins Stocken geraten zu sein. Wie die Financial Times berichtet, wird von Offiziellen aus Saudi-Arabien nun ein Termin frühestens im Jahr 2019 in Aussicht gestellt. Bislang erwarteten viele Beobachter, dass die Privatisierung Aramcos im Umfang von 5 Prozent Ende des laufenden Jahres stattfinden könnte.

Der Vorstandsvorsitzende von Aramco, Amin Nasser, soll vor britischen und saudischen Investoren am vergangenen Donnerstag gesagt haben, dass die administrativen Vorbereitungen bis Ende des Jahres abgeschlossen seien. Dies widerspricht den bislang vorherrschenden Kommentaren aus der saudischen Führen, denen zufolge alle Vorbereitungen bereits abgeschlossen waren und eine Entscheidung über den Börsengang nun der Regierung vorliege.

Ein wichtiger Grund für den Verzug könnte darin bestehen, dass potentielle Investoren die offizielle Bewertung Aramcos durch die saudische Regierung hinterfragen. Diese gibt an, dass das gesamte Unternehmen etwa 2 Billionen Dollar wert sei – ein äußerst hoher Wert, welcher bereits zu Diskussionen geführt hatte. Basierend auf einer Bewertung von 2 Billionen Dollar hätte der Teilbörsengang von 5 Prozent demnach einen Umfang von etwa 100 Milliarden Dollar.

Völlig unklar ist auch, an welcher Börse die Teilprivatisierung stattfinden soll. Der politisch dominante Kronprinz Mohammed bin Salman favorisiert offenbar ein Listing in New York, während der Energieminister des Landes, Khalid al-Falih, zur Vorsicht mahnt. „Ich würde sagen, dass juristische Prozesse und Verantwortlichkeiten große Bedenken hinsichtlich der USA darstellen. Saudi Aramco ist zu groß und zu wichtig, um von diesen Risiken betroffen zu werden“, sagte al-Falih kürzlich in einem Interview mit CNN.

Neben New York sollen auch noch London und Hongkong im Rennen sein. Die britische Premierministerin Theresa May hatte Saudi-Arabien vergangenes Jahr zusammen mit dem ehemaligen Leiter der London Stock Exchange, Xavier Rolet, besucht und die Regeln für Börsengänge ausländischer Unternehmen in London gelockert. Hongkong ist aus Sicht der Saudis offenbar interessant, weil es die Beteiligung chinesischer Investoren erleichtern könnte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maul- und Klauenseuche Deutschland: Landwirtschaftliche Schäden und Eindämmungsmaßnahmen
18.01.2025

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche Deutschland sorgt für große Besorgnis unter Landwirtinnen und Landwirten. Die wirtschaftlichen...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohneigentumsquote erreicht historischen Tiefstand: Was bedeutet das für die Bürger?
18.01.2025

Die Wohneigentumsquote in Deutschland ist 2022 auf nur noch 43,6 Prozent gesunken – ein kontinuierlicher Rückgang. Das Pestel-Institut...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerpolitik: Wie hohe Abgaben Unternehmen und Arbeitnehmer belasten
18.01.2025

Die Steuerpolitik Deutschlands steht in der Kritik: Höchste Unternehmenssteuern unter Industrieländern, steigende Belastungen für...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt 1NCE-IPO: Das deutsche Einhorn plant den Börsengang - und will expandieren
17.01.2025

1NCE gilt als Einhorn, also als Techfirma, die mehr als eine Milliarde Euro wert ist. Das junge Unternehmen aus Köln revolutioniert das...

DWN
Finanzen
Finanzen Meister des Short Squeeze: Hindenburg Research stoppt Leerverkäufe und verlässt die Börse
17.01.2025

Der Absturz des Luftschiffs Hindenburg 1937 in New York - für Nate Anderson war es Sinnbild seiner Mission an der Wall Street....

DWN
Politik
Politik Keir Starmer besucht Ukraine: Sicherheitsabkommen mit Selenskyj unterzeichnet
17.01.2025

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer ist in Kiew, um ein Sicherheits- und Handelsabkommen mit der Ukraine zu unterzeichnen....

DWN
Politik
Politik "Anschlag in Solingen den Boden bereitet": Experten zerpflücken deutsche Abschiebepraxis
17.01.2025

Im Untersuchungsausschuss des NRW-Landtags hat die Aufarbeitung des Terroranschlags von Solingen begonnen. Welche Versäumnisse und Mängel...

DWN
Technologie
Technologie Elon Musk: Starship-Explosion - Rakete von SpaceX scheitert bei Testflug
17.01.2025

Nur einen Tag nach Jeff Bezos Rakete hob auch die Starship-Rakete von Elon Musk zum Testflug ab - und scheiterte beim Aufstieg ins All. Der...