Politik

Studie warnt vor unkontrolliertem Bank-Run bei Krypto-Geld

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich warnt Zentralbanken vor der Einführung von Kryptowährungen.
13.03.2018 00:21
Lesezeit: 1 min

Die Zentralbank der Zentralbanken rät Währungshütern rund um den Globus zur Vorsicht bei eventuellen Plänen zur Einführung eigener Cyberwährungen. Digitales Zentralbankgeld für alle berge unter anderem in Krisenzeiten Gefahren für die Finanzstabilität, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Haushalte könnten dann im großen Stil versuchen, Ersparnisse von ihren Konten abzuziehen und als Digitalgeld in Sicherheit zu bringen. Ein solcher digitaler Bankensturm erfolge womöglich mit nie dagewesenen Geschwindigkeit. Ihn aufzuhalten wäre schwierig. Die 1930 gegründete BIZ mit Sitz in Basel gilt als Denkfabrik der weltweiten Notenbanken.

Zu den Risiken zählte die Studie auch, dass von Notenbanken ausgegebene Cyberwährungen in Konkurrenz zu Bankguthaben treten könnten. Kontoabflüsse in Richtung digitales Zentralbankgeld hätten laut BIZ vielleicht zur Folge, dass Geldhäuser ihre Geschäftsmodelle ändern müssten.

Die Experten wiesen aber auch auf mögliche Vorteile hin: Die Technologie hinter den Cyberwährungen ließe sich womöglich im Zahlungsverkehr sowie bei der Abwicklung von Wertpapiertransaktionen einsetzen. Allerdings blieben Zweifel, ob diese bereits genügend ausgereift sei. Das Fazit der BIZ-Experten: Notenbanken sollten in der Frage einer Einführung eigener Cyberwährungen sorgfältig alle Folgen für die Finanzstabilität und die Geldpolitik abwägen.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte sich unlängst gegen die Einführung von digitalem Zentralbankgeld ausgesprochen. Auch für den Vizepräsidenten der Schweizerische Nationalbank (SNB), Fritz Zurbrügg, ist das derzeit kein Thema.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...