Politik

Von der Leyen: „Stehen fest an der Seite der Briten“

Deutschland betont seine Treue zu Großbritannien und könnte Strafmaßnahmen gegen Russland mittragen.
14.03.2018 11:12
Lesezeit: 1 min

Die erste Amtshandlung der neuen Bundesverteidigungsministerin ist eine Soldaritätsadresse an den Verbündeten Großbritannien: Im Fall der Vergiftung auf einen britisch-russischen Ex-Spions steht Deutschland nach den Worten von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen fest zu Großbritannien. "Jetzt ist entscheidend, dass wir fest an der Seite der Briten stehen", sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch im Sender n-tv. Man werde sich die Analyse Großbritanniens anschauen und anhören. Am Nachmittag werde sie ihr britischer Kollege im Detail informieren. Die Briten würden dann vorschlagen, welche Schritte unternommen werden könnten.

Der 66-jährige Ex-Spion Sergej Skripal und seine 33-jährige Tochter waren am 4. März vor einem Einkaufszentrum in der südenglischen Stadt Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Sie kämpfen seitdem in einer Klinik um ihr Leben.

Die britische Premierministerin Theresa May hatte ohne weitere Belege erklärt, Russland sei "sehr wahrscheinlich" für die Vergiftung verantwortlich. Russland hatte die von May gesetzte Frist für eine Stellungnahme verstreichen lassen und statt dessen von London gefordert, die Beweise offenzulegen.

Großbritannien hat Russland unter anderem mit einem Cyber-Angriff gedroht.

Von der Leyens Bekenntnis zu Großbritanniens dürfte der Vorbereitung der deutschen Öffentlichkeit zu möglichen neuen Russland-Sanktionen dienen. London erwägt verschiedene Optionen wie etwa das Einfrieren von bestimmten russischen Assets in Großbritannien oder die Ausweisung von Diplomaten. Für militärische Aktionen auch im Cyber-Bereich braucht London die aktive Mitwirkung Deutschlands nicht unbedingt: Die britischen Truppen können sich auf deutschem Territorium und im Cyber-Space frei bewegen und unterliegen nicht den deutschen Gesetzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pharma-Aktien: Milliardenjagd der Konzerne nimmt Fahrt auf
13.06.2025

Pharma-Unternehmen stehen vor einer Übernahmewelle historischen Ausmaßes: Mit Milliarden an freiem Kapital greifen die Giganten nach...

DWN
Technologie
Technologie Aus Müll wird Luxus: Pilzleder soll Tierhaut und Plastik ersetzen
12.06.2025

Tierhaut ist grausam, Kunstleder giftig – jetzt soll Abfall die Rettung bringen: Schwedische Forscher züchten edles Leder aus Pilzen,...

DWN
Politik
Politik Fall Gelbhaar: Grüne gestehen Fehler ein
12.06.2025

Erst lösten die Vorwürfe gegen den damaligen Grünen-Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar Aufregung aus – dann kamen Zweifel an ihrer...

DWN
Technologie
Technologie Wenn Klimarettung zur Illusion wird: Die Selbsttäuschung der Tech-Eliten
12.06.2025

Sie predigen Nachhaltigkeit, verbrauchen aber gigantische Energiemengen: Während Tech-Milliardäre den Planeten retten wollen, heizen ihre...

DWN
Politik
Politik Trump spielt mit dem Welthandel – und riskiert den Crash
12.06.2025

Ex-Handelsminister Wilbur Ross warnt: Trump führt einen Wirtschaftskrieg gegen die ganze Welt – kalkuliert, aggressiv und ohne...

DWN
Technologie
Technologie Mittelstand: mehr als 100.000 Euro jährlich durch Solaranlage und E-Autos sparen
12.06.2025

Solaranlagen und E-Autos sind für Unternehmen längst mehr als Prestigeprojekte. Eine neue Analyse zeigt anhand konkreter Lastgänge und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis treibt Zentralbanken: Gold überholt den Euro
12.06.2025

Rekord beim Goldpreis: Gold wird zur zweitgrößten Reserve nach dem Dollar. Die EZB zeigt, warum Zentralbanken den Euro zunehmend...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Biontech Curevac Übernahme: Milliarden-Deal für mRNA-Krebstherapien
12.06.2025

Biontech greift nach Curevac – und verfolgt damit ehrgeizige Pläne in der Krebsmedizin. Der milliardenschwere Deal soll Know-how...