Politik

Russland meldet Massenflucht von Zivilisten aus Ost-Ghouta

Tausende Zivilisten befinden sich offenbar auf der Flucht aus Ost-Ghouta. Russland forderte den Westen auf, die Unterstützung für die Söldner zu beenden, die in der Stadt kämpfen.
16.03.2018 09:45
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Weit über 10.000 Menschen haben nach russischen Angaben seit Donnerstag die schwer umkämpfte Rebellenhochburg Ost-Ghouta in Syrien verlassen. Außenminister Sergej Lawrow sagte am Freitag, allein am Donnerstag seien 12.000 Menschen aus der Region nahe der Hauptstadt Damaskus geflohen. Der Exodus hielt nach Lawrows Angaben auch am Freitag an. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, am Morgen hätten rund weitere 2000 Menschen das Gebiet verlassen. Russland unterstützt die syrische Armee unter anderem mit Luftangriffen beim Versuch, die Rebellenenklave zu erobern.

Auch die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete über die Flucht von mehreren tausend Menschen aus dem Gebiet. Bei der Offensive der syrischen Armee auf Ost-Ghouta wurden nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) in fast einem Monat mehr als 1100 Zivilisten getötet. In der Rebellen-Enklave sind UN-Schätzungen zufolge rund 400.000 Menschen eingeschlossen.

Russland fordert, dass die von den USA geführte Koalition die Unterstützung der internationalen und islamistischen Söldner beenden werde, sagte der russische Außenministr Lawrow am Freitag in Astana, wo sich die Außenminister der Granatiemächte Russland, Türkei und Iran trafen. Aktuell unterstützt demnach die US-geführte Koalition die Söldner in Ost-Ghouta.

"Ich hoffe, dass die von den USA geführte internationale Koalition die Notwendigkeit erkennen wird, Terroristen wie jene in Ost-Ghouta nicht zu rechtfertigen, sondern konsequent und kompromisslos mit Terrororganisationen, darunter Jabhat al-Nusra (eine verbotene Terrororganisation), zu kämpfen, egal wie sie sich gerade nennen."

Lawrow sagte: "Eines der Hauptprobleme, mit denen wir in der Zeit der Barack Obama-Regierung mit unseren amerikanischen Kollegen gesprochen haben, ist die Notwendigkeit, die echte konstruktive bewaffnete Opposition von Terroristen abzugrenzen, hauptsächlich aus Jabhat al-Nusra, wozu sich die US-Koalition immer noch nicht hat durchringen können, obwohl diese Gruppe vom UN-Sicherheitsrat als Terror-Organisation eingestuft wurde."

Von den Außenministern Russlands, Irans und der Türkei wird erwartet, dass sie die Operation der syrischen Deeskalationszonen in Astana sowie politische und humanitäre Fragen diskutieren. Die Außenminister planen, Damaskus und der Opposition Empfehlungen für die syrische Regelung zu geben und eine gemeinsame Erklärung zu verabschieden.

Die Konsultationen zwischen der russischen, der iranischen und der türkischen Delegation fanden am Donnerstag im Vorfeld des Ministertreffens in der kasachischen Hauptstadt statt. Der russische Sondergesandte des Präsidenten der Russischen Föderation für die syrische Regelung, Alexander Lawrentjew, sagte Reportern laut TASS, dass das Vertrauen zwischen Moskau, Ankara und Teheran eine neue Ebene erreicht hat und dass die Seiten planen, ihre Beziehungen im Verhandlungsprozess weiter zu entwickeln.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...