Die US-Börsen sind nach der Rally zum Wochenauftakt am Dienstag auf Talfahrt gegangen. Händler sprachen von einer Kurskorrektur und verwiesen zudem auf die schlechte Stimmung bei Hochtechnologiewerten nach dem Datenskandal bei Facebook. Belastend wirkte sich auch die Nachricht aus, dass der Chiphersteller Nvidia seine Tests mit autonom fahrenden Fahrzeugen weltweit aussetzt. Grund sei der tödliche Unfall mit einem selbst fahrenden Fahrzeug des Mitfahrdiensts Uber in der vergangenen Woche, sagte eine Nvidia-Sprecherin. Auf öffentlichen Straßen werde es daher vorerst keine weiteren Tests geben. Die Nvidia-Aktie verlor knapp acht Prozent an Wert. Im frühen Handel hatte noch die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China die Standardwerte an der Wall Street gestützt.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,4 Prozent tiefer auf 23.857 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank 1,7 Prozent auf 2612 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich um 2,9 Prozent auf 7008 Punkte.
Bei den Einzelwerten warfen die Anleger weiterhin Facebook wegen der Datenaffäre aus ihren Depots. Die Aktien verloren fast fünf Prozent. Nach wachsendem Druck auf Facebook ist Konzernchef Mark Zuckerberg offenbar zu einer Aussage vor dem US-Kongress bereit. Der 33-Jährige werde Fragen zum Datenschutz und anderen Themen beantworten, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person.
Aussagen des Short-Sellers Citron Research belasteten Twitter: Die Aktien fielen um rund zwölf Prozent. Der Broker erklärte, der Kurznachrichtendienst sei für Verstöße gegen den Datenschutz besonders anfällig.
Tesla-Scheine fielen rund acht Prozent. Der tödliche Unfall mit einem Tesla-Fahrzeug in Kalifornien wird in den USA offiziell untersucht. Dies teilte die Nationale Behörde für Transportsicherheit mit. Es sei unklar, ob das Elektroauto zum Zeitpunkt des Unfalls von seinem automatischen Kontrollsystem gesteuert worden sei. Tesla sicherte seine uneingeschränkte Zusammenarbeit mit der Behörde zu. Der Unfall ereignete sich vergangene Woche.
Die Anteilsscheine des Mischkonzerns General Electric sprangen dagegen rund vier Prozent in die Höhe. Händler verwiesen auf einen Medienbericht, wonach der US-Starinvestor Warren Buffett bei dem Unternehmen einsteigen könnte.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 940 Millionen Aktien den Besitzer. 937 Werte legten zu, 1991 gaben nach und 135 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,3 Milliarden Aktien 677 im Plus, 2278 im Minus und 173 unverändert.
Die US-Kreditmärkte waren gefragt und legten zu. Käufe von Investoren zum Monatsende hätten die Anleihenkurse beflügelt, sagten Händler. Die zehnjährigen Staatsanleihen gewannen 17/32 auf 99-24/32. Die Rendite sank auf 2,7771 Prozent. Der 30-jährige Bond erhöhte sich um 24/32 auf 99-12/32 und rentierte mit 3,0310 Prozent.
In Frankfurt zog der Dax um 1,6 Prozent auf 11.970 Punkte an und machte damit einen Teil der Verluste seit Donnerstag voriger Woche wett. Der EuroStoxx50 gewann gut ein Prozent.