Volkswagen hat am Donnerstag für die Hauptmarke VW ein "Mobilitätsversprechen" angekündigt. Damit können Autokäufer drei Jahre lang ihren Dieselwagen umtauschen, wenn am Wohnsitz oder Arbeitsort ein Fahrverbot eingeführt wird. Das Auto wird dann zum Zeitwert zurückgenommen, wenn der Besitzer im Gegenzug einen Neu- oder Jahreswagen bei VW kauft, der nicht von Einschränkungen betroffen ist. Dafür gewährt der Händler einen Rabatt in Höhe der bisherigen Umweltprämie, die bei den Wolfsburgern bis zu 10.000 Euro betragen kann.
Die so genannte Mobilitätsgarantie gilt für neue Dieselautos mit der Abgasnorm Euro 6, die zwischen Anfang April und Ende 2018 gekauft werden. Die schon seit einiger Zeit geltende Umweltprämie für ältere Diesel nach Euro 1 bis 4 verlängerte Volkswagen um drei Monate bis Ende Juni. Allerdings fließt die Prämie nur noch beim Kauf eines neuen Dieselautos und nicht mehr wie bisher auch für Benziner oder Wagen mit alternativen Antrieben.
BMW hatte vor zwei Wochen bereits ein Rücknahmeversprechen für Leasingfahrzeuge eingeführt. Dieses gilt, wenn im Umkreis von 100 Kilometern um den Wohnsitz oder Arbeitsort ein Fahrverbot für Dieselautos verhängt wird. Diesem Beispiel schloss sich nun die VW-Tochter Audi an und bietet ebenfalls für den Fall von Fahrverboten einen Umtausch von Leasingfahrzeugen an.
Volkswagen hat nach eigenen Angaben konzernweit in Deutschland bereits 170.000 ältere Dieselfahrzeuge zurückgekauft und verschrottet. Auch andere Hersteller bieten solche Prämien an. Mit den Umtauschangeboten und Rücknahmeversprechen stemmen sich die Autobauer gegen die seit Monaten fallenden Dieselzulassungen. Ein geringerer Anteil an Selbstzündern erschwert es den Herstellern nach eigenen Angaben, die ab 2020 geltenden, strengeren CO2-Grenzwerte zu erfüllen. Dieselautos stoßen weniger von dem Klimagas Kohlendioxid aus, weil sie weniger Treibstoff verbrauchen als Autos mit Benzinmotor. Vor allem ältere Diesel erzeugen dafür mehr Stickoxid.