Unternehmen

Elektroindustrie: Deutsche Produkte können wegen Qualität Zölle verkraften

Lesezeit: 1 min
01.04.2018 20:26
Drohende Importzölle fürchtet die deutsche Elektrotechnik-Branche kaum. Ein möglicher Handelskrieg wäre jedoch bedrohlich.
Elektroindustrie: Deutsche Produkte können wegen Qualität Zölle verkraften

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Für den Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) stellt die Aussicht auf die allgemeine Verschlechterung der Handelsbeziehungen mit den USA eine größere Bedrohung dar als Strafzölle auf einzelne Export-Produkte. Deren Nachfrage ist mitunter vergleichsweise preisunelastisch, so ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Zum einen, weil Qualitätsmerkmale eine wichtige Rolle spielen, zum anderen, weil es sich vielfach um Nischenprodukte handelt.

Mehr Angst hat der ZVEI vor einer umfassenden Verschlechterung der europäisch-amerikanischen Handelsbeziehungen. Die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) seien der richtige institutionelle Rahmen, um Handelskonflikte unter ihren Mitgliedern beizulegen. „Wenn die liberale, multilaterale und regelbasierte Ordnung untergraben wird und es zu ungeordneten Aktionen und gegenseitigen Vergeltungsmaßnahmen kommt, werden am Ende alle davon in Mitleidenschaft gezogen“, so Gontermann, „auch unsere Branche“.

Die deutsche Elektroindustrie exportierte 2017 Güter im Wert von 17,1 Milliarden Euro in die USA (knapp neun Prozent ihrer Gesamtexporte). Rund ein Drittel davon entfiel auf mittelständische Unternehmen. Der Import aus den USA belief sich auf 10,3 Milliarden Euro. Die USA sind nach China der zweitwichtigste Handelspartner und zweitgrößter Auslandsinvestitionsmarkt der Branche. Der Gesamtexport deutscher Elektrogüter betrug 2017 194,5 Milliarden Euro. Der Gesamtimport belief sich auf 181,5 Milliarden Euro. Exportiert werden vor allem Produkte aus den Bereichen Automatisierung, Medizintechnik und Energietechnik. Importiert werden in erster Linie Güter aus der Elektronik und Unterhaltungselektronik.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...