Politik

Erdogan fordert Währungs-System mit Gold-Deckung

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert eine Abkopplung vom Dollar und eine Goldbindung bei internationalen Krediten.
17.04.2018 17:04
Lesezeit: 1 min

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert, dass internationale Kredite künftig in Gold statt in US-Dollar zurückgezahlt werden sollten. Wie ahvalnews.com berichtet, verband Erdogan die Forderung mit einer scharfen Kritik am Internationalen Währungsfonds (IWF).

„Was ich sage ist, dass diese Schulden in Gold bezahlt werden sollten. Denn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist Gold einzigartig. Die Welt setzt uns kontinuierlich mit dem Dollar unter Druck“, wird Erdogan zitiert. „Wir müssen die Staaten und Nationen von diesem Druck retten.“

Erdogan kritisierte den IWF scharf. Dessen Verhalten sei mit einer Bevormundung zu vergleichen. Die Türkei habe Schulden in Höhe von 23,5 Milliarden Dollar an den IWF beglichen. „Wer hat den IWF erschaffen? Diese Staaten. Ich machte an einem Treffen der G20 den Vorschlag, Geld zu sammeln und mit Gold zu decken. Lasst uns ein anderes Währungssystem aufbauen.“

Die türkische Lira ist in den vergangenen Jahren unter starken Druck geraten. Sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro brach ihr Wechselkurs ein. So mussten vor 5 Jahren noch etwa 2,40 Lira für den Euro bezahlt werden – heute sind es etwa 5,08 Lira. Einen Dollar konnte man vor 5 Jahren noch für etwa 1,80 Lira kaufen. Heute beträgt der Wechselkurs etwa 4,10 Lira.

Erdogans Vorschlag eines goldgedeckten Kreditsystems fällt in eine Zeit, in der die türkische Zentralbank große Mengen Gold erwirbt. So belaufen sich die Importe für die ersten drei Monate des Jahres inzwischen auf 91 Tonnen. Mit 591 Tonnen Gold gehört die Türkei außerdem zu den Ländern mit den weltweit größten Goldreserven.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...