Finanzen

Deutsche Bank überweist 28 Milliarden Euro auf falsches Konto

Lesezeit: 1 min
20.04.2018 13:43
Die Deutsche Bank hat vor Ostern aus Versehen einen hohen Betrag auf ein falsches Konto überwiesen.
Deutsche Bank überweist 28 Milliarden Euro auf falsches Konto

Die Deutsche Bank hat vor Ostern aus Versehen 28 Milliarden Euro überwiesen, wie ein Unternehmenssprecher am Freitag in Frankfurt bestätigte – das ist mehr als die gesamte Bank derzeit an der Börse wert ist. Das Geld ging auf ein Konto der Deutschen Bank bei der Terminbörse Eurex und nicht an einen Kunden. Ursprünglich sollte eine weit geringere Summe auf das Konto fließen. Die genaue Höhe nannte der Sprecher nicht.

Ein Schaden sei nicht entstanden, da die Buchung nach wenigen Minuten rückgängig gemacht worden sei. Man habe die Gründe für den Fehler überprüft und Schritte eingeleitet, um zu vermeiden, dass so etwas noch einmal passiere. Der Fehler ereignete sich in den letzten Tagen, in denen Vorstandschef John Cryan im Amt war. Vor knapp zwei Wochen wurde Cryan durch einen der beiden Vizechefs, Christian Sewing, ersetzt.

Der Überweisungsfehler der Deutschen Bank hat hat offenbar die EZB auf den Plan gerufen. Die europäischen Bankenaufseher hätten einen Fragenkatalog an das Institut geschickt, berichtet Reuters unter Hinweis auf Medienberichte. Die Bank hat eingeräumt, versehentlich 28 Milliarden Euro auf ein Konto überwiesen zu haben, das sie bei der Derivatebörse Eurex führt. Sie bestätigte damit einen Bloomberg-Bericht. Der Fehler sei innerhalb weniger Minuten festgestellt worden, teilte die Bank mit. Ein finanzieller Schaden sei nicht entstanden.

Dennoch wollen die Bankenaufseher den Vorfall aufklären. Die Aufseher hätten diverse Fragen zu der Panne gestellt, etwa warum die Sicherheitskontrollen nicht funktioniert hätten, warum es kein Vier-Augen-Prinzip und keine zusätzlichen Genehmigungen der Zahlung gegeben habe, hieß es demnach in Finanzkreisen. Auch sollen sich die Aufseher erkundigt haben, wie die Bank Ähnliches in Zukunft verhindern wolle. Die EZB kommentierte das nicht.

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