Nach einer Gewinnwarnung von AMS haben Anleger die Aktien der österreichischen Chip- und Sensorfirma am Dienstag in großem Umfang verkauft. Auch andere europäische Halbleiterwerte rutschten zum Teil kräftig ab. Den Grund dafür sehen Beobachter in der nachlassenden Nachfrage nach den Mobiltelefonen von Apple, worunter auch viele Zulieferfirmen leiden.
Die AMS-Aktien stürzten in Zürich um bis zu 14 Prozent ab und steuerten auf den größten Tagesverlust seit zwei Jahren zu. In ihrem Sog verloren die Chipfirmen Infineon und STMicroelectronics bis zu 3,2 Prozent. Die Titel des deutschen Chip-Designers Dialog Semiconductor fielen um bis zu 6,6 Prozent auf ein Vier-Jahres-Tief von 17,44 Euro. In London brachen die Papiere des Apple-Zulieferers IQE sogar um gut neun Prozent ein.
AMS stellte am Montagabend nach Börsenschluss für das zweite Quartal einen Umsatzeinbruch und einen operativen Verlust in Aussicht. Die Firma machte dafür Produktüberleitungen sowie Produktänderungen eines Handy-Herstellers verantwortlich.
AMS nannte keinen Namen, aber Experten zufolge dürfte es sich um Apple handeln. „Apple dürfte die Produktion für das iPhone X schneller heruntergefahren haben als vom AMS-Konsens erwartet und die Kosten für den erwartet starken Anlauf der Produktion der Modelle mit 3D-Sensor im zweiten Halbjahr schlagen sich entsprechend nieder“, erklärte Andreas Müller, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). An den Wachstums- und Rentabilitätszielen bis 2019 und drüber hält AMS fest.
In den vergangenen Monaten war bekannt geworden, dass Apple sowohl mit dem iPhone 8 als auch mit dem iPhone X auf abnehmende Nachfrage an den Märkten stößt. Beobachtern zufolge könnte sich die globale Stagnation der Nachfrage als Problem für die Weltwirtschaft erweisen.
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