Politik

Erdogan kündigt neue Offensiven in Syrien und im Irak an

Der türkische Präsident Erdogan will nach den Wahlen neue Kriege in den Nachbarländern führen.
06.05.2018 19:08
Lesezeit: 1 min

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat für die Zeit nach den Neuwahlen im Juni weitere Militäroffensiven jenseits der Grenzen seines Landes angekündigt. Die Türkei werde "zusätzliche Offensiven" wie jene in Syrien gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und die Kurdenmiliz YPG beginnen, sagte Erdogan am Sonntag in Istanbul bei der Präsentation des Wahlprogramms seiner islamisch-konservativen Partei AKP laut AFP.

Ziel der neuen Offensive werde es sein, die türkischen Grenzen "von Terrororganisationen zu reinigen", sagte Erdogan. Weitere Angaben zu Ort und Zeitpunkt der angekündigten Offensiven machte der Präsident jedoch nicht. Die Zeit nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen bezeichnete der Staatschef als "neue Ära". Zugleich kündigte er an, weiterhin den Beitritt der Türkei zur Europäischen Union anzustreben.

Türkische Truppen hatten sich von August 2016 bis März 2017 in Syrien am Kampf gegen den IS beteiligt. Anfang dieses Jahres unternahm die Armee eine Offensive gegen die kurdische YPG-Miliz im nordsyrischen Afrin.

Ankara betrachtet die YPG in Syrien wegen ihrer engen Verbindungen zur in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung. Erdogan hatte nach der Afrin-Offensive bereits mehrmals angekündigt, auch die von der YPG kontrollierte Stadt Manbidsch angreifen zu wollen. Zudem wurde jüngst spekuliert, Ankara plane eine Offensive in den nordirakischen Kandil-Bergen. Dort unterhält die PKK seit langem Stützpunkte.

Erdogan hatte vergangenen Monat überraschend für den 24. Juni Parlaments- und Präsidentschaftswahlen angesetzt. Eigentlich wären die Urnengänge erst im November 2019 fällig gewesen.

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