Italiens größte Bank UniCredit spielt einem Zeitungsbericht zufolge eine Fusion mit dem französischen Konkurrenten Société Générale durch. UniCredit-Chef Jean-Pierre Mustier beschäftige sich seit mehreren Monaten mit der Idee, berichtete die Financial Times am Sonntag. Obwohl es keine formale Anfrage gebe, seien auch einige Manager bei SocGen mit der Möglichkeit befasst. Die Pläne seien aber noch in einer frühen Phase. Mustier ist Franzose und kennt den Rivalen gut, weil er früher das Investmentbanking der SocGen geleitet hat.
SocGen teilte mit, es gebe auf Vorstandsebene keine Diskussionen über eine Fusion mit UniCredit. SocGen-Chef Frederic Oudea hatte im vergangenen November gesagt, grenzüberschreitende Deals in der europäischen Branche seien in den nächsten Quartalen unwahrscheinlich.
Die Italiener wollten sich nicht konkret äußern. Der aktuelle Restrukturierungsplan beinhalte keine Zusammenschlüsse, hieß es lediglich. Italienische Banken standen zuletzt an der Börse wegen der politischen Unsicherheit und wegen der vielen faulen Kredite unter Druck.
Fusionsfantasien geistern aktuell durch den gesamten europäischen Bankensektor. So preis Bloomberg kürzlich die französische BNP Paribas als den einzig wahren, europäischen Global Player und spekulierte über eine Übernahme der Deutschen Bank durch die BNP. Allgemein wird eine Konsolidierung im europäischen Banken-Markt erwartet, weil die meisten traditionellen Banken wegen der EZB-Zinsen ihr solides Geschäftsmodell verloren haben.
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