Politik

Österreich und Italien wollen EU-Neuanfang mit Russland

Lesezeit: 1 min
05.06.2018 22:47
Österreich und Italien wollen, dass sich die EU gegenüber Russland öffnet.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Sowohl Italiens neuer Ministerpräsident Guiseppe Conte als auch der österreichische Kanzler Sebastian Kurz gaben am Dienstag deutliche Signale zu einer Öffnung der EU in Richtung Russlands ab. Italien stehe zur Mitgliedschaft bei der Nato und die USA sei dabei ein bevorzugter Verbündeter. Die westliche Diplomatie müsse sich aber auch für Russland öffnen, sagte Conte in Rom.

Aber auch Russlands-Präsident Wladimir Putin sieht Chancen für eine schrittweisen Neubeginn des als angespannt geltenden Verhältnisses mit der EU. "Am Wiederaufbau des vollen Formats unserer Zusammenarbeit ist nicht nur Russland interessiert, auch unsere europäischen Freunde sind es", sagte Putin am Dienstag anlässlich seines Besuchs in der österreichischen Hauptstadt Wien. Es laufe ein Dialog mit Vertretern aus Brüssel, um die auf Eis gelegten Mechanismen und Instrumente der Kooperation wieder aufzunehmen, sagte der russische Präsident. Diese Diskussionen seien konstruktiv, aber nicht einfach. Im Zuge seiner ersten Europa-Reise nach seiner Wiederwahl im März forderte Putin auch erneut eine Aufhebung der Strafmaßnahmen gegen sein Land. Die Sanktionen seien "einseitig und für alle schädlich", sagte das Staatsoberhaupt.

Putin hatte sich zuvor in einem ORF-Interview für eine stärkere politische Zusammenarbeit ausgesprochen. Er sagte, dass es aus Sicht Russlands unsinnig wäre, gegen den Euro vorgehen zu wollen, weil ein signifikanter Teiler der Devisenreserven Russlands in Euro denominiert seien. Russland sei vielmehr an einer einigen EU interessiert, weil diese der wichtigste Handels- und Wirtschaftspartner sei.

In Wien machte sich auch Kanzler Kurz anlässlich des Besuchs von Putin für eine Verbesserung der Beziehungen stark. Sein Land, das in knapp einem Monat die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen wird, trage selbstverständlich die Entscheidung der EU zu den Sanktionen gegen Russland mit. Gleichzeitig hoffe man aber darauf, dass es durch einen intensivierten Dialog Fortschritte in den wechselseitigen Beziehungen geben werde, sagte Kurz bei einem gemeinsamen Medienauftritt mit Putin. "Insbesondere erhoffen wir uns, dass es Fortschritte in der Ostukraine gibt, um hier auch dem Minsker Abkommen entsprechend Zug um Zug die Sanktionen schrittweise abzubauen", ergänzte der Kanzler.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirecard-Zivilprozess: Ein Musterkläger für 8500 Aktionäre - Kommt eine Entschädigung für Aktionäre?
21.11.2024

Holen sich Wirecard-Aktionäre jetzt eine Milliarden-Entschädigung von EY? Viereinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite geht es vor dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Umfrage: Industrie bewertet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit miserabel
21.11.2024

Seit 1994 hat die Industrie ihre Lage nicht mehr so schlecht eingeschätzt, sagt das ifo Institut. Im EU-Vergleich stehen deutsche...

DWN
Panorama
Panorama Finnland startet Ermittlungen zum Kabelschaden in der Ostsee
21.11.2024

Nachdem die schwedischen Behörden bereits tätig wurden, hat nun auch die finnische Kriminalpolizei Ermittlungen zu einem Kabelschaden in...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nach vier Jahren: Castor-Transport erreicht Deutschland
20.11.2024

Nach vier Jahren hat erstmals wieder ein Castor-Transport mit hochradioaktiven Abfällen aus dem Ausland Deutschland durchquert. Der Zug,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank-Aktie klettert: Einstieg bei KI-Start-up Aleph Alpha
20.11.2024

Das Heidelberger Start-up Aleph Alpha gilt als wichtiger Akteur in der deutschen KI-Branche. Jetzt investiert die Deutsche Bank in das...