Spekulationen auf eine höhere Ölförderung haben den Ölpreis am Freitag gedrückt. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich um bis zu 1,4 Prozent auf 74,87 Dollar je Barrel, US-Leichtöl der Sorte WTI gab 0,5 Prozent auf 66,56 Dollar ab.
Anleger setzten darauf, dass bei dem Treffen der erdölexportierenden Länder in Wien Ende kommender Woche graduelle Ausweitungen der Produktion beschlossen werden könnten. Russland hatte nach einem Treffen mit Saudi-Arabien betont, das beide Länder dafür grundsätzlich offen seien. "Der Schalter für eine höhere Versorgung ist umgelegt", sagte Analyst Olivier Jakob vom Branchenberatungsdienst Petromatrix. Wie eine Vereinbarung aussehen könnte, sei aber noch nicht klar, sagte Analyst Greg McKenna, Stratege vom Brokerhaus AxiTrader. Momentan sehe es so aus, als ob Russland eine höhere Anhebung anstrebe als die anderen Produzenten.
Hintergrund für die derzeitigen Überlegungen sind Produktionsausfälle in Venezuela und im Iran. Die Opec und die nicht zu dem Erdöl-Förderkartell gehörenden Länder hatten sich im Dezember 2016 erstmals seit 2001 auf eine gemeinsame Produktionskürzung geeinigt. Nach den Vereinbarungen wurde das Ölangebot insgesamt um etwa 1,8 Millionen Barrel am Tag reduziert.
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