Politik

Türkische Lira nach kurzem Aufschwung wieder unter Druck

Die türkische Lira ist nach dem Wahlsieg von Präsident Erdogan erneut unter Druck geraten.
25.06.2018 18:02
Lesezeit: 1 min

Nach den Wahlen in der Türkei stand die Landeswährung Lira im Blick der Märkte. Sie geriet nach anfänglichen Kursgewinnen unter Druck. Gegenüber dem US-Dollar und dem Euro gab die Lira nach. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Sonntag die Präsidentenwahl gewonnen, während das von seiner AKP angeführte Parteienbündnis bei der Parlamentswahl die absolute Mehrheit der Sitze in der Nationalversammlung gewann.

Zunächst hatte der eindeutige Ausgang der Wahlen die Lira noch gestützt. Die Stimmung drehte jedoch rasch wieder. Schließlich ist die türkische Wirtschaft unter Erdogan in eine Krise gerutscht. Ökonomen sehen jetzt vor allem seine teuren Wahlversprechen mit großer Skepsis. Im Fokus stünden nun die Namen der neuen Minister, die sich um Wirtschafts- und Finanzfragen kümmern sollen.

Der Eurokurs hat am Montag von Konjunkturdaten aus Deutschland profitiert. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1681 US-Dollar. In der Spitze war der Eurokurs bis auf 1,1702 Dollar gestiegen. Am Morgen hatte er noch zeitweise bei 1,1629 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1700 (Freitag: 1,1648) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8547 (0,8585) Euro.

Das vom Ifo Institut erhobene Geschäftsklima hatte sich im Juni zwar etwas eingetrübt. Der Rückgang war jedoch erwartet worden. «Das hätte schlimmer kommen können», kommentierte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der LBBW. «Der nur leichte Rückgang gibt uns ein Gefühl dafür, dass die Story stimmen dürfte, wonach wir derzeit nur eine Konjunkturverlangsamung auf Normalmaß sehen, aber keinen Abschwung oder gar eine Rezession.» Andere Ökonomen verwiesen zudem auf die stabilen Geschäftserwartungen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88040 (0,87663) britische Pfund, 128,21 (128,30) japanische Yen und 1,1549 (1,1534) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1268,70 (1269,15) Dollar festgelegt.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...