Nach den Wahlen in der Türkei stand die Landeswährung Lira im Blick der Märkte. Sie geriet nach anfänglichen Kursgewinnen unter Druck. Gegenüber dem US-Dollar und dem Euro gab die Lira nach. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Sonntag die Präsidentenwahl gewonnen, während das von seiner AKP angeführte Parteienbündnis bei der Parlamentswahl die absolute Mehrheit der Sitze in der Nationalversammlung gewann.
Zunächst hatte der eindeutige Ausgang der Wahlen die Lira noch gestützt. Die Stimmung drehte jedoch rasch wieder. Schließlich ist die türkische Wirtschaft unter Erdogan in eine Krise gerutscht. Ökonomen sehen jetzt vor allem seine teuren Wahlversprechen mit großer Skepsis. Im Fokus stünden nun die Namen der neuen Minister, die sich um Wirtschafts- und Finanzfragen kümmern sollen.
Der Eurokurs hat am Montag von Konjunkturdaten aus Deutschland profitiert. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1681 US-Dollar. In der Spitze war der Eurokurs bis auf 1,1702 Dollar gestiegen. Am Morgen hatte er noch zeitweise bei 1,1629 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1700 (Freitag: 1,1648) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8547 (0,8585) Euro.
Das vom Ifo Institut erhobene Geschäftsklima hatte sich im Juni zwar etwas eingetrübt. Der Rückgang war jedoch erwartet worden. «Das hätte schlimmer kommen können», kommentierte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der LBBW. «Der nur leichte Rückgang gibt uns ein Gefühl dafür, dass die Story stimmen dürfte, wonach wir derzeit nur eine Konjunkturverlangsamung auf Normalmaß sehen, aber keinen Abschwung oder gar eine Rezession.» Andere Ökonomen verwiesen zudem auf die stabilen Geschäftserwartungen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88040 (0,87663) britische Pfund, 128,21 (128,30) japanische Yen und 1,1549 (1,1534) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1268,70 (1269,15) Dollar festgelegt.
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