Technologie

Boeing will Flugzeug mit fünffacher Schallgeschwindigkeit bauen

Boeing plant den Bau eines Passagierjets mit fünffacher Schallgeschwindigkeit.
28.06.2018 23:00
Lesezeit: 1 min

Der US-Flugzeugbauer Boeing will einen Passagierjet bauen, der die fünffache Schallgeschwindigkeit Mach 5 (rund 6000 Stundenkilometer) erreicht. Das meldet das amerikanische Luftfahrt-Nachrichtenportal „Aviationweek“. Das Flugzeug soll in zwei Stunden von den USA nach Europa und in drei Stunden von den USA nach Asien fliegen können und dabei zwischen 100 und 200 Passagiere befördern. Die Flughöhe soll 28.500 Meter betragen. Das Flugwerk – der Teil des Flugzeugs, der beim Auto Karosserie genannt wird – soll aus Titan bestehen. Die bisherige Forschungsarbeit, auf der das Konzept des neuen Überschallfliegers basiert, leistete Boeing fürs US-Militär.

Mit dem Flugzeug könne eine Marktlücke geschlossen werden, sagt der Leiter des Bereichs Überschallflug bei Boeing, Kevin Bowcutt. Derzeitige Überschallflieger würden es nicht möglich machen, innerhalb eines Tages nach Übersee und zurück zu reisen. Mit dem neuen Flugzeug wäre das möglich. Was die Geschwindigkeit von 6000 Stundenkilometern angeht: Mit ihr sei die Wirtschaftlichkeitsgrenze erreicht; eine höhere Geschwindigkeit würde die Produktionskosten zu stark in die Höhe treiben. Die Concorde, die bisher schnellste Passagiermaschine der Welt, erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 2200 Stundenkilometern. Die schnellste jemals gemessene Geschwindigkeit eines Flugzeugs betrug 3.530 Stundenkilometer. Sie wurde vor bereits 42 Jahren, im Juli 1976, von einem US-Aufklärungsflugzeug der Marke Lockheed SR-71 erreicht.

Eine Art Prototyp des neuen Überschallfliegers wird vielleicht schon in fünf Jahren in die Luft gehen. Er wird allerdings noch ein ganzes Stück langsamer als 6000 Stundenkilometer sein. Um diese Geschwindigkeit technisch möglich zu machen, benötigt Boeing laut Bowcutt von heute an gerechnet rund zehn Jahre. Bis die superschnelle Passagiermaschine aber tatsächlich fliegt, dürften noch zehn weitere Jahre vergehen, so dass mit den ersten kommerziellen Flügen nicht vor Ende der 2030er Jahre zu rechnen ist. Bis dahin müssten noch eine Menge regulatorischer Angelegenheiten geklärt werden, so Bowcutt.

***

Weitere interessante Artikel zum Thema Technologie finden Sie im Tech-Report der DWN.

 

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...