Gemischtes

Tesla verfehlt Produktionsziele beim Model 3

Tesla bekommt das Chaos bei der Produktion nicht in den Griff.
01.07.2018 01:46
Lesezeit: 1 min

Tesla bekommt die langanhaltenden Probleme in seinen Produktionsstätten nicht in den Griff. Das berichtet die englischsprachige Ausgabe von Reuters. In einer der beiden zwölfstündigen Montags-Schichten des Werks im kalifornischen Fremont wurden 305 Stück des Model 3 zusammengebaut und lackiert, in einer der beiden Mittwoch-Schichten waren es gerade einmal 210 Stück. Tesla-Gründer Elon Musk hatte auf einer Aktionärsversammlung Anfang Juni ein Produktionsziel von 5000 Stück ausgegeben. Dafür müssten pro Schicht 357 Stück gefertigt werden.

Im Mai hatte Musk gesagt, dass Teslas Zukunft vom Erfolg des rund 35.000 Dollar teuren Model 3 abhänge. Deshalb wird anscheinend alles getan, um die Produktion zu beschleunigen. Arbeiter, die bisher das Model S sowie das Model X produzierten, werden abgezogen und in der Fertigung des Model 3 eingesetzt. Am Mittwoch verkündeten Vorgesetzte den Bandarbeitern, dass sie am Sonnabend eine Extraschicht einlegen müssten. Doch die erhöhte Produktion in einigen Fertigungsbereichen sorgt in anderen Bereichen für Überlastungen. So soll die Lackiererei kapazitätsmäßig vollkommen überfordert sein. Dazu kommt, dass es immer wieder zu Störfällen kommt. In Fremonter Werk hat es allein im Juni zwei Brände gegeben.

Höhepunkt der Versuche, die Produktion voranzutreiben, ist der Aufbau eines 15 Meter hohen Zelts von der Größe zweier Fußballfelder, in dem in aller Eile Fließbänder und die für die Fertigung notwendigen Maschinen aufgestellt wurden. Sowohl die Bänder als auch die Maschinen stammen vollständig aus dem Lagerbestand für ausrangierte Teile. Musk zeigte sich auf Twitter dennoch begeistert und schrieb, die auf diese Art zusammengestellten Montagelinien seien „viel besser“ als die herkömmlichen. Darüber hinaus seien sie angenehmer für die Arbeiter, weil sie einen „herrlichen Blick auf die Berge“ böten. Tesla verweigert Journalisten, das Zelt zu betreten. Erlaubt sind nur Außenaufnahmen.

Am 6. Juli wird das Unternehmen seine neuesten Quartalszahlen vorlegen. Derzeit sind sich die Marktbeobachter über die Bewertung der Tesla-Aktie uneinig. Von 24 Analysten, die Tesla regelmäßig beobachten, raten jeweils sieben zum Kauf beziehungsweise zum Verkauf. Zehn empfehlen, die Aktie zu halten. In den vergangenen Monaten hatte eine Reihe von Wall-Street-Finanzexperten die Meinung vertreten, Tesla befinde sich am Rande des Bankrotts und würde das Ende des Jahres 2018 nicht mehr erleben. Anfang Mai hatte Musk in einer öffentlichen Telefonkonferenz die Investment-Strategie von Warren Buffett kritisiert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...

DWN
Finanzen
Finanzen Hochsteuerland: Staat zockt Menschen ab - Von einem Euro bleiben Arbeitnehmern nur 47 Cent
10.07.2025

Bis zum 13. Juli arbeiten die Menschen in Deutschland in diesem Jahr nach Angaben des Bundes der Steuerzahler für die Staatskasse. Der...