Finanzen

Bank of England verbannt Libor aus Finanzgeschäften

Die britische Zentralbank verbannt den Referenz-Zins Libor schrittweise aus den Finanzgeschäften der Banken des Landes.
15.07.2018 19:08
Lesezeit: 1 min

Banken müssen bis Ende des Jahres 2021 zeigen, wie sie den bislang gängigen Interbanken-Referenzsatz Libor in Finanzkontrakten auf andere Referenzwerte umstellen wollen, sagte die britische Aufsichtsbehörde am Donnerstag. Die Bank of England (BoE) hat eine vermeintlich risikofreie Alternative zum Libor entwickelt, den Sterling Over Night Index.

Risikofreie Kurse gelten als schwieriger zu manipulieren, da sie auf tatsächlichen Markttransaktionen basieren, im Gegensatz zu Angeboten, die von Banken zur Erstellung von Libor eingereicht werden.

Die Umstellung dürfte in manchen Fällen jedoch nicht leicht sein, weil sich der Libor nicht nur auf Übernacht-Ausleihungen bezieht, sondern eine Kontraktdauer bis zu mehreren Jahren aufweisen kann.

Der Libor – insbesondere der Dollar-Libor – bildet die Grundlage für hunderttausende Finanzgeschäfte wie Darlehen oder Kreditkartengebühren. Er ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen und hat somit zu einer Verteuerung der Ausleihungen auf dem Interbankenmarkt geführt.

Noch vor 12 Monaten lag der Dollar-Libor für dreimonatige Ausleihungen beispielsweise bei etwa 1,3 Prozent. Heute sind es über 2,33 Prozent. Noch Ende 2014 lag der Wert nur knapp über 0 Prozent, wie aus Daten von Global Rates hervorgeht.

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